EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Liebeneck bei Mettendorf

Geschichte:

Die Burg Liebeneck besaß nur eine kurze Existenzdauer. Als ihr Erbauer gilt Götz von Absberg, der sich ab 1346 "von Liebeneck" nannte. Die Absberger besaßen auch die nahegelegene Rumburg. Heinrich von Rumburg musste 1377 die Burg Liebeneck dem Pfalzgrafen Ruprecht I. als Lehen auftragen, da er das Kloster Seligenporten angegriffen hatte. 1388 erhob Heinrich wieder Ansprüche auf die Burg, war somit damals nicht in ihrem Besitz. 1396/97 wohnte hier der wahrscheinlich mit Heinrich verwandte Hans Pollanter der Ältere. 1416 entschied das Landgericht Sulzbach, dass die Burg dem Pfalzgrafen Johann von Neumarkt zustehe, da Hans von Absberg sein Lehen nicht rechtzeitig habe erneuern lassen. Zwei Jahre später verkauften seine Erben das Dorf Mettendorf, während Pfalzgraf Johann die Burg Liebeneck den Marschällen von Eibwang zu Lehen gab. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten die Kemnater am Ende des 15. Jhs. sowie im 16. Jahrhundert die Rauscher, Pirkenfels, Perlein, Gluck und Köller. 1570 verkaufte Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz die Burg an das Hochstift Eichstätt, das sie als Wohnung für einen Förster nutzte. Am 15. September 1727 wurden von der Burg zwei "Gnadenbilder" zur Kirche des heiligen Johannes nach Mettendorf gebracht, worauf Wallfahrten zu dieser Kirche einsetzten. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die hochmittelalterliche Bauentwicklung ist unbekannt. Ab dem 16. Jh. setzt der Verfall ein. 1827 war das Hauptgebäude noch überdacht. 1847 wurde die Ruine aber zum großen Teil abgerissen, als das Steinmaterial für den Unterbau der Distriktstraße Verwendung fand (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einer Terrasse im Südosthang des Pfaffenberges. Sie bestand im Wesentlichen aus einem Wohnturm, der von einer trapezförmigen Ringmauer umgeben war. Zu Beginn des 20. Jhs. muss diese bei einer Breite von max. 2 m noch bis zu 8 m hoch erhalten gewesen sein. Zum Hang hin sicherte ein 3 m tiefer Halsgraben die Burg zusätzlich. Ihm ist hangseitig noch ein Wall vorgelagert. Die maximale Ausdehnung des Burgareals beträgt ca. 50 x 30 m.
Die Mauerreste des Wohnturms sind sehr unsensibel durch eine Betonüberdeckung konserviert worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine