EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Sandeskron

Geschichte:

Die Ursprünge der Burg Sandeskron liegen im Dunkeln. Überlegungen, dass sie eine Gründung der Grafen von Abenberg des 12. Jhs. ist, sind spekulativ und bedürfen noch einer Bestätigung.
1284 erwarb der Eichstätter Bischof durch Tausch mit dem Bistum Regensburg das Eigentum an dem Ort Spalt samt Zubehör. Der Burggraf von Nürnberg verkaufte 1295 als Lehnsträger diesen Besitz an das Bistum Eichstätt und fügte noch die Burg Sandeskron hinzu.
Dieses Geschäft fügt sich in die Bemühungen Bischofs Reinbotos von Eichstätt, seine Besitztümer im nördlichsten Teil des Sualafeldes auszubauen und zu arrondieren. Um 1300 wird die Burg im Salbuch des Eichstätter Bistums noch einmal genannt. Zu Beginn des 14. Jhs. waren die curia Sandeskron und die dazugehörigen Mühlen der Burg Wernfels zugeordnet. Sandeskron spielte somit keine Rolle als Verwaltungsmittelpunkt mehr, verlor seine Bedeutung an die Burg Wernfels und wurde im Laufe des 14. Jhs. aufgegeben.
Die Lage der Burg geriet in der Folgezeit in Vergessenheit. Erst 1836 wurde die Burgstelle wiederentdeckt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die bei Ausgrabungen freigelegte Mauer am Bergfried entspricht in ihrem Erscheinungsbild dem Mauerwerk der Burg Wernfels und kann deshalb in das fortgeschrittene 13. Jh. datiert werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einer erhöhten, nach Nordosten gerichteten Spornspitze. Das ca. 62 x 50 m große Burgareal ist von einem bis zu 15 m breiten und 3 m tiefen Graben umgeben. Eine Erdbrücke im Südwesten markiert den ehemaligen Zugang. Im Nordosten schließt jenseits des Grabens über dem Steilabfall ein halbkreisförmiger Annex von 8 m Durchmesser an. Auf den bisher publizierten Plänen ist dieser fälschlicherweise in der Nordwestecke eingezeichnet.
Im Osten und Norden ist dem Graben ein Außenwall vorgelagert, der sich ca. 2 m über die Grabensohle erhebt.
Von der Innenbebauung zeichnet sich im Südwesten eine Kellergrube ab. Hier liegt auch hinter dem Zugang ein 2 m hoher Schutthügel von ca. 6 x 6 m Ausdehnung, unter dem sich der Bergfried verbergen könnte. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1842 wurden ein Fragment eines Schwertes und zwei Schlüssel gefunden.
Lesefunde von Keramik des 14.-16. Jhs. sowie Fragmente von Becherkacheln der Zeit um 1350 aus dem Grabenbereich. (Stefan Eismann)