EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Dürrenmungenau

Geschichte:

Das Geschlecht der Herren von Mungenau wird 1142 und 1295 genannt. Zu dieser Zeit bestand hier möglicherweise schon ein Festes Haus zur Kontrolle der Straße zwischen Nürnberg und Augsburg. 1390 wird die Burg erstmals ausdrücklich erwähnt als jeweils halbes Lehen der Burggrafen von Nürnberg und Konrads von Lentersheim. 1414 verkauft Heinrich von Seckendorff die Hälfte der Burg, die an die Burggrafen zu Lehen ging, an Jakob Zuckmandel und 1415 die andere Hälfte an Stephan von Absberg. Um 1419 sind die Absberger die Alleinbesitzer und bleiben es bis 1507. Dann erscheinen wieder die Herren von Seckendorff als Besitzer, 1516 folgen die von Pleinfeld. 1554 verkaufen diese die Güter an die Schnöden von Defersdorf. 1564/65 erwarb der markgräfliche Rat Endres Mussmann den Lehnskomplex. 1565 verzichtete der Markgraf auf seine Lehnsherrschaft. Nachdem Ort und Burg im 30jährigen Krieg zerstört worden waren, kaufte der Nürnberger Jobst Christoph Kreß von Kressenstein den wüst gefallenen Ort 1651 auf und siedelte dort wieder Bauern an. Das Schloss wurde von 1720 bis 1725 in barocker Form wiederaufgebaut und von den Besitzern als Sommersitz genutzt. 1878 kaufte Paul Late das Schloss. Seit 1896 gehört es den Freiherren Leuckart von Weißdorf bzw. deren Nachkommen. Zwischen 1918 und 1945 diente es als Erholungsheim für Kriegswitwen und Kinder. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Bauentwicklung entzieht sich unserer Kenntnis. Der heutige Barockbau entstand in seinen Grundzügen zwischen 1720 und 1725 und wurde um 1900 historisierend umgestaltet. Zu Beginn des 20. Jhs. wurden auch die Wirtschaftsgebäude erneuert. Von 1980 bis 1986 wurde das Schloss grundlegend saniert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Gestalt der mittelalterlichen Burg ist unbekannt.
Das heutige Schloss zeigt sich als zweigeschossiger Bau des 18. Jhs. mit turmartigem Mittelrisalit und Zwerchhäusern. Es integriert Teile des spätmittelalterlichen Baus und eines Baus des 17. Jhs. Der umgebende Wassergraben hat die Gestalt eines breiten Weihers.
Die Ostseite des Schlosshofs wird von einer großen Hopfenscheune von 1736 eingenommen. Gegenüber steht ein niedriges Waschhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde von Keramik und Ofenkacheln der frühen Neuzeit.