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Stauf bei Thalmässing

Geschichte:

Die Burg Stauf war der Sitz der seit 1138 in der urkundlichen Überlieferung erscheinenden Herren von Stauf. Sie wird erstmals ausdrücklich genannt, als sie 1276 Hermann von Stauf als Lehen Ludwigs, des Pfalzgrafen bei Rhein und Herzogs von Bayern, innehatte. Zu Beginn des 14. Jhs. ist das Geschlecht vermutlich ausgestorben. Um 1309 wurde die Burg durch Kaiser Heinrich VII. in seinem Kampf gegen den Herzog Eberhard von Württemberg zerstört. 1328 übertrug Kaiser Ludwig der Baier dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg den Burgplatz mit dem Recht, die Burg wiederaufbauen zu dürfen. Allerdings scheint Friedrich dieses Recht nicht wahrgenommen zu haben, denn 1341 weilt Kaiser Ludwig hier in einer Burg, die er nach Angaben der Quellen selbst errichten ließ. Ein Versuch Ludwigs, die Burg von den Nürnberger Burggrafen zurückzukaufen, scheiterte an seinen finanziellen Nöten. 1355 wird die Burg erneut als wüst bezeichnet. Kaiser Karl IV. gab deshalb ein weiteres Mal die Erlaubnis zur Wiederherstellung, die 1366 vollzogen war. Stauf wurde danach auch Amtssitz. 1460 wurde die Burg durch den baierischen Herzog Ludwig den Reichen in seinem Kampf gegen den Markgrafen Albert Achilles zerstört und blieb danach wüst. Der Amtssitz erhielt unterhalb der Burgruine neue Gebäude.
1809 wurde die Ruine an Privatleute verkauft und diente als Steinbruch. 1837 wurde ein Teil der Ruine durch den bayerischen König Ludwig I. zurückgekauft. Der weiterhin private Grund und Boden wurde 1909 von der Familie Miehling erworben, später von Josef Drexel. Dessen Nachkommen gehört die Burg noch heute. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Palas wurde wohl im 13. Jh. errichtet. Die Burg ist nach ihrer Zerstörung 1309 wiederaufgebaut worden. Im Zuge dieser Maßnahme wurde der Bergfried im zweiten Viertel des 14. Jhs. unter dem Nürnberger Burggrafen Friedrich errichtet. Eine erneute Wiederherstellung erfolgte nach einer zweiten Wüstungsphase am Ende des 14. Jhs. Nach ihrer endgültigen Zerstörung 1460 blieb die Burg Ruine. 1809 wurde das Amtshaus unterhalb der Burg abgerissen.
Am 23. April 1945 wurde die Burg Stauf von amerikanischer Artillerie unter Beschuss genommen, dabei wurde das obere Drittel der nördlichen Palasmauer zerstört. Nach 1945 wurde die Ruine saniert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Stauf liegt auf einem weithin sichtbaren Bergkegel, auf dem sich die Burgfläche als langovales Plateau abzeichnet. Von den Befestigungsmauern ist nur noch eine Terrassenfuttermauer im Osten vorhanden, die möglicherweise einmal Unterbau eines Zwingers war. Der Zugang liegt im Osten zum Dorf hin.
Der 7 x 6 m große und nur noch als Stumpf erhaltene Bergfried ist aus Glattquadern errichtet, die Zangenlöcher aufweisen. Seine Mauerstärke von 1,50 m verdoppelt sich auf der Angriffsseite im Osten.
13 m westlich des Turms stehen die Ruinen des quadratischen Palas, der mit Buckelquadern verblendet ist. Bis zum Zweiten Weltkrieg stand die Nordwand noch vier Geschosse hoch, wobei das dritte Obergeschoss schon ein späterer Aufbau mit großen, hereingebrochenen Fensteröffnungen war. Die Ostmauer des Palas ist in das Wohnhaus integriert, das zwischen ihm und dem Bergfried steht. Nach einer alten Darstellung muss sich westlich des Palas noch ein Rundturm befunden haben, vermutlich in der Nordwestecke. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine.