EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Windhausen

Geschichte:

Ein Ortsadelsgeschlecht der Herren von Windhausen ist bereits 1234 nachweisbar, die Familie stammt von den Herren von Osterode ab. 1338 wird die Burg erstmals erwähnt, als die von Medhem zugunsten der von Oldershausen auf ihren Anteil an der Burg verzichteten. Diese waren Pfandinhaber der Burg. Eigentümer der Burg waren zu einem Drittel der Herzog von Grubenhagen und zu zwei Drittel der Herzog von Braunschweig. Der Grubenhagensche Anteil geriet aber im Laufe der Zeit in Vergessenheit. 1365 geriet die Burg in einer Fehde zwischen dem Herzog von Grubenhagen und dem mit dem Mainzer Erzbischof verbündeten Landgrafen von Thüringen vorübergehend in Mainzer Hände. Die Burg wurde auch nach dieser Episode weiterhin verpfändet, u. a. 1478 an die Herren von Oldershausen. 1499 ging die Hälfte des braunschweigischen Anteils an die Herren von Gittelde, 1599 besitzen diese das komplette Lehen. 1638 erlischt dieses Geschlecht und die Burg ging an die Söhne des Wolfenbütteler Kanzlers Johann Jagemann, die sie 1642 an Oberst von Koch verkauften. Das Rittergut wurde 1863 aufgelöst, das Burggelände gehört seitdem der Gemeinde Windhausen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der mittelalterlichen Burg ist wenig bekannt. 1375 wird eine Vorburg erwähnt. Der Burgturm ist am Ende des 18 Jhs. abgebrochen worden, sein Stumpf wurde zu einer Familienbegräbnisstätte der Familie von Koch umgewandelt. In der Mitte des 19. Jhs. sind die Burggräben teilweise mit dem auf der Burgfläche vorhandenen Bauschutt verfüllt worden. Um 1900 wurde die Burgfläche planiert, um eine Tanzfläche zu schaffen, wobei auch die heutige Zweistufigkeit des Geländes entstand. Die damals entstandenen Bauten sind 1908 abgebrannt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle nimmt den westlichen Teil eines Höhenzuges ein, von dem sie durch einen 8 m tiefen Halsgraben getrennt ist. Von dieser Mulde läuft am Südhang ein Graben bis vor die Westspitze. Spuren eines ähnlichen Grabens im Norden waren 1862 angeblich noch vorhanden.
Im Nordwesten sind zwei kurze Stücke der 1,50 m starken Ringmauer erhalten, die gleichzeitig die Rückwand von Gebäuden bildeten. Im Osten befinden sich die Reste eines Bergfrieds von 4,12 m lichter Innenweite, die am Ende des 18. Jhs. zu einem Erbbegräbnis für die Familie von Koch umgestaltet worden waren. Die ehemalige Unterburg lag wahrscheinlich auf einem etwas tiefer gelegenen Plateau im Westen, wo sich an der Böschung zur Straße noch Mauerreste befinden. Die Fläche diente aber ebenfalls als Friedhof für die Familie von Koch und ist dadurch gestört. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1987 Baubeobachtungen im Kernwerk während Sanierungsarbeiten mit Keramik ab dem 12. Jh.