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Hindenburg

Geschichte:

Die Hindenburg verdankt ihre Gründung der Lage an zwei Heerwegen und einer Furt über die Söse. Später übernahm sie auch eine Schutzfunktion für nahe gelegene Eisenhütten. Sie wird zuerst chronikalisch für das Jahr 1152 im Besitz Heinrichs des Löwen genannt.
Die nächste Bezeugung ihrer Existenz ist die Nennung eines Ministerialen Burchard von Hindenburg als Zeuge in einer Urkunde von 1309. Ihre erste ausdrückliche Erwähnung erfolgte 1322, als Herzog Wilhelm von Grubenhagen hier urkundete. Da Herzog Magnus von Braunschweig 1345 die Hälfte der Burg besaß, scheint sie im gemeinschaftlichen Besitz der welfischen Herzogtümer von Braunschweig und Grubenhagen gewesen zu sein. Im 14. und 15. Jh. war die Burg oder Teile davon an diverse Adelsfamilien verpfändet, vor allem an die Herren von Hardenberg. 1398 wurde sie von verschiedenen verbündeten Parteien erobert und zerstört, weil von ihren Burgmannen der Landfrieden massiv gestört wurde. Nach 1596 war die Burgstelle im Besitz des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg aber schon aufgegeben. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Details zur Bauentwicklung genannt werden. 1375 wird ein Bergfried erwähnt. 1398 ist die Burg zerstört und danach wieder aufgebaut worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Hindenburg liegt auf einem sich nach Norden vorschiebenden Ausläufer des Paschenberges in einer Schleife der Soese. An der einzigen nicht durch Steilhänge abgesicherten Seite wird sie durch einen 20 m breiten und ursprünglich bis zu 15 m tiefen Halsgraben geschützt. Das eigentliche Burgplateau misst ca. 70 x 50 m. Die Mauern sind heute stark verfallen, so dass ein Urteil über die ehemalige Gestalt nur noch bedingt möglich ist. Die Kernburg wird durch eine 1,80 m starke Ringmauer geschützt. In das Südosteck ist ein Wohnturm von ca. 14 m Seitenlänge eingepasst. Nördlich von diesem lagen drei kleinere Gebäude ohne bekannte Zweckbestimmung. Westlich grenzte ein kleiner Hof von 13 x 7,5 m Größe an. Die westliche Außenseite wurde durch ein schmales Gebäude eingenommen.
Im nördlich der Kernburg gelegenen Bereich befinden sich mehrere Mauern, die zu Beginn des 20. Jhs. noch als ummauerte Vorburg mit Torturm angesprochen wurden. Schulz lehnt nach seinen Forschungen die Existenz einer Vorburg ab und weist die Mauern einem späteren Bau, vielleicht einem Ausbau der Burg zu. Auch der von ihm für die Hauptburg erstellte Plan stimmt nicht mit den früheren Forschungsergebnissen überein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1901-03. Funde von mittelalterlicher Keramik, Waffen, Hufeisen, Geräten.
1965 und 1968 Sondagen durch Hans Adolf Schulz.