EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Birkenburg

Geschichte:

Die Birkenburg gehörte den Herren von Wildenstein, die zum Patriziat der Reichsstadt Goslar gehörten und trug auch ursprünglich deren Namen. Ihre Anlage erfolgte zum Schutz der Wildensteiner Besitztümer im Oker- und Sösetal und zur Sicherung der Erzabfuhrwege im nördlichen Harzvorland. Der ab 1173 gebräuchliche Name des Geschlechts wird von der Klippe des Wildensteins (heute Rabenstein) nahe der Burg hergeleitet. Wahrscheinlich hat die Burg schon um diese Zeit existiert. Stolberg vermutet aber aufgrund von Siegeldarstellungen Burchards von Wildenstein eine Errichtung erst in der Zeit zwischen 1285 und 1288. Burchard scheint sich mit der Stadt Goslar überworfen zu haben, denn 1288 wird von dieser der Abbruch der Burg verfügt. Dieser scheint auch tatsächlich erfolgt zu sein, denn die Burg erscheint nicht mehr in den Quellen. 1320 werden lediglich noch die beiden Teiche unterhalb der Burg bezeugt. Nach 1346 verschwinden auch die Herren von Wildenstein aus der schriftlichen Überlieferung. Im Jahr 1552 ging der Burgplatz von der Stadt Goslar an den Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig über. Der heutige Name der Burg ist auf den Eintrag "Birkenburg" auf einer Forstabrisskarte aus dem Jahr 1680 zurückzuführen und nimmt wahrscheinlich Bezug auf das am Burgberg gelegene Birkental. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aufgrund der kurzen Existenz der Burg dürfte es keine Bauentwicklung gegeben haben. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Birkenburg ist nur noch in geringen Resten vorhanden, was wahrscheinlich ihrer exponierten Lage auf einer ins Okertal vorgeschobenen Kuppe zu verdanken ist. Der Gipfel des Birkenkopfs ist unterhalb seiner Felsspitze nach Südosten eingeebnet, so dass sich eine ca. 5 x 6 m große Plattform ergibt. Im Nordwesten ist etwas tiefer eine künstliche Terrasse von 10 x 25 m Größe vorgelagert, die zum Tal hin mit einem sichelförmigen Wall aus aufgeschütteten Steinen abschließt. Noch weiter hangabwärts befinden sich die Spuren einer weiteren Terrassierung. Am unteren Ende des Hangs liegen auf dem Sattel zum benachbarten Eichenberg zwei versumpfte Teiche mit Staudämmen und Abzugsgräben. Deren Existenz ist bereits für das Jahr 1320 bezeugt, ihr Zweck ist aber unbekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1951 Lesefunde von z. T. durchlochten Dachschieferplatten.
2003 Beobachtung einer Brandschicht im Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes und Lesefunde von grautoniger Irdenware.