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Grenzlerburg

Geschichte:

Die Quellen zur Geschichte der Grenzlerburg sind nur sehr spärlich. Ein angenommener frühmittelalterlicher Ursprung ist bisher nicht erwiesen. Ein eigenes Adelsgeschlecht tritt in Form der Herren von Gremslewe (Gremsleben) ab 1326 bis zum Ende des 15. Jhs. auf. Es wird angenommen, dass die Burg wie die nahe gelegene Liebenburg ein Lehen des Bistums Hildesheim war. In diesem Fall diente sie zur Sicherung der Ostgrenze des Bistums und dem Schutz der Salzquellen in Salzgitter. 1366 wird der Ort Gremsleve als Zubehör des Schlosses Liebenburg des Bistums Hildesheim genannt. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Burg somit zugunsten der benachbarten Liebenburg aufgegeben gewesen sein. Ab 1943 wurden Teile der Burg durch den Erzbergbau in der Grube "Ida" zerstört. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Es ist möglich, dass die Wallreste im Nordwesten der Burg und der im inneren Burgwall gefundene Brunnen zu einer Vorgängeranlage gehören. Genauere Angaben zur Baugeschichte lassen sich nicht machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Grenzlerburg befindet sich in einer Senke des Salzgitterschen Höhenzuges. Diese eher ungewöhnliche Lage wurde zum Sammeln des Oberflächenwassers ausgenutzt, das in einen Stauweiher südwestlich der Burg geleitet wurde, von dem aus der 7-10 m breite, heute versumpfte Wassergraben gespeist wurde. Dieser umgibt das rechteckige Kernwerk, das aus einem steinernen Rechteckbau von 8 x 14 m Größe bei einer Mauerstärke von 0,8 m besteht. Die Breite des Grabens variiert so, dass sich ein quadratisches Außenmaß von ca. 30 x 30 m ergibt. Die innere Grabenflucht war ganz oder teilweise als Futtermauer gestaltet. Um sie herum verläuft ein mächtiger Außenwall von 7-15 m Kronenbreite. Die sich 2-3 m über die Grabensohle erhebende Walloberkante ist eingeebnet. In der Nordostecke befindet sich eine Lücke als Wasserdurchlass für den Innengraben. Um die Kernanlage verläuft ein zweiter, äußerer Wassergraben, der wiederum einen Vorwall aufweist. Diese äußere Anlage ist zwischen den Wallkronen ca. 90 x 100 m groß. Der Graben ist an seiner Sohle 5 - 20 m breit, der Höhenunterschied zur Wallkrone beträgt bis zu 3 m. Der Wall besitzt im Norden zwei Wassereinlässe. An der Südwestecke besteht eine Erdbrücke zum Innenwall. Nordwestlich des Außenwalles ist der 60 m lange Ansatz eines weiteren Walles mit Vorgraben vorhanden. Dieser Teil ist nach 1943 durch den Erzbergbau der Grube "Ida" zerstört worden. Er bildete ursprünglich ein unregelmäßiges Viereck von ca. 100 x 100 m Größe (nach anderer Aussage ein Fünfeck von 5600 m² Fläche), seine Nordostseite legte sich mit einem Fortsatz an das alte Hauptwerk. Von einer Bebauung ist ansonsten nur bekannt, dass bei Baggerarbeiten im Burgwall eine Zisterne oder ein Brunnen gefunden wurde. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1955/56 und 1994 Keramikfunde des 14. Jhs.
2015 Vermessung.