EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Vienenburg

Geschichte:

Über den Ursprung der Vienenburg existieren keine gesicherten Kenntnisse. Nach einer umstrittenen Überlieferung wurde sie mit den Steinen der 1291 geschleiften Harliburg errichtet. Als Bauherr wird Graf Burchard VII. von Wernigerode angenommen, der damit die Interessen seines Vetters, des Bischofs Siegfried von Hildesheim, an diesem verkehrsgeografisch bedeutenden Gebiet wahren sollte. 1306 wird die Burg erstmals erwähnt, als Graf Burchard hier urkundet. 1341 ist sie an die Stadt Goslar verpfändet worden. 1367 kam die Burg an die Bischöfe von Hildesheim, es folgten zahlreiche Verpfändungen. Da das Gelände, auf dem die Burg errichtet worden war, eigentlich Lehnsgut der Grafen von Wohldenberg war, ging das Eigentum der Burg nach deren Aussterben 1383 gemäß deren testamentarischen Verfügung an das Bistum Hildesheim über. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde musste das Bistum 1523 die Vienenburg an Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel abgeben. Im Dreißigjährigen Krieg leitete Wallenstein von der Vienenburg aus Operationen im Harzvorland. Von 1643 bis 1802 gehörte die Vienenburg wieder dem Bistum Hildesheim; allerdings mit Ausnahme der Jahre zwischen 1650 und 1746, als sie an die Familie von Rauschenberg verkauft war. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss gelangte sie 1802 an Preußen und wurde Domäne. Die Burg wurde zum Teil abgetragen und die Steine als Baumaterial für Domänengebäude verwendet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die Baugeschichte der Burg ist wenig bekannt.
In der Verpfändungsurkunde von 1341 werden neben dem Bergfried auch ein Wirtschaftsgebäude und die Ringmauer erwähnt. 1402 wurde in der Vorburg eine Kapelle errichtet. 1853/54 wurde der Bergfried renoviert. Die Bebauung der Südostecke ist modern. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einem nach Norden, Süden und Westen steil abfallenden Vorsprung ins Okertal. Der unregelmäßig geformte Burgplatz besitzt eine Größe von max. 85 x 125 m.
Der Zugang erfolgt von Osten über einen Halsgraben hinweg, die Brücke ist neueren Datums. Die umlaufende, 1 m starke Ringmauer aus Bruchstein ist größtenteils erhalten. Innen lehnen sich die Gutsgebäude an, die zum Teil noch alten Ursprungs sind. Teilweise besitzen sie Fachwerkaufbauten oberhalb der Ringmauer. Auf der Ostseite liegt das Pforthaus mit einem Hildesheimer Wappenstein von 1725. In der Mitte steht der runde, 24 m hohe Bergfried mit einem Hocheingang 8 m über dem Hofniveau. Bei einer Mauerstärke von 2,63 m besitzt der Turm einen Durchmesser von ca. 8 m. Neben dem Bergfried sind die Grundmauern des abgebrochenen Palas zu sehen. An das 8 x 20 m große Gebäude ist im Nordosten ein runder Treppenturm angefügt. Vermutlich waren Bergfried und Palas von einem eigenen Graben umgeben, der heute verschwunden ist. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine