EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Gieboldehausen, Burg des Grafen Biso

Geschichte:

Eine frühe Burg in Gieboldehausen wird nur in zwei Urkunden von 1256 und 1324 erwähnt, die legendenhaft den Ursprung der Besitzungen des Stifts Gandersheim in Gieboldehausen behandeln. Laut dem damaligen Zeugnis der Gandersheimer Äbtissin Margarete begab sich ein Graf (comes) Biso auf eine Pilgerreise nach Rom und gelobte Papst Marinus (Marinus I.: 882-884 oder Marinus II. 942-946), als Buße für seine Sünden, nach seiner Rückkehr dem Kloster Gandersheim 60 Hufen Land zusammen mit dem "Kastell welches Gieboldehausen genannt wird" zu übereignen. Nach seiner Rückkehr habe er aus den Steinen der Burg die Kirche St. Laurentius erbaut. Dieser Biso ist ansonsten unbekannt, wahrscheinlich handelt es sich bei ihm um den Gaugrafen des Lisgaus. Auch wenn diese Überlieferung legendenhaft ist, so wird ein wahrer Kern in der Forschung nicht bestritten. Die Existenz einer vorangegangenen Burg an der Stelle der Laurentiuskirche ist wegen ihrer Lage auf einem vorspringenden Sandsteinfelsen problemlos möglich. Es dürfte sich dabei eher um eine Abschnittsbefestigung gehandelt haben, womit eine Datierung in das 10. Jh. wahrscheinlicher ist. Das Verhältnis zur 500 m entfernten "Vogelsburg" ist dabei ungeklärt.
Sicher ist Gieboldehausen erst für das Jahr 1003 bezeugt, als Kaiser Heinrich II. hier urkundete. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Da im Bereich der heutigen, im Kern zwischen 1441 und 1445 errichten Kirche keine archäologischen Forschungen stattgefunden haben, konnten die Urkunden bislang nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Zur Gestalt der Burg können mangels archäologischer Forschungen keine Angaben gemacht werden. Da die Kirche auf einem spornartigen Geländevorsprung am oberen Rand eines Hanges steht, ist es möglich, dass es sich um eine Abschnittsbefestigung gehandelt hat. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine