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Sievertsborch

Geschichte:

Schriftliche Quellen, die sich auf diese Burganlage beziehen ließen, sind nicht bekannt. Die Abwesenheit jeglicher Zeugnisse landwirtschaftlicher Tätigkeit und der Verteidigungsgraben weist die Wurt als befestigten Herrensitz aus, der einer Ausbauphase der Wurt Niens mit ihrem landwirtschaftlichen Betrieb angehörte. In der erst um 1600 einsetzenden schriftlichen Überlieferung erscheint die Sievertsborch als unbebauter Besitz des Pastorats von Langwarden, an das sie offenbar noch im Mittelalter geschenkt wurde.
Im historischen Zusammenhang der friesischen Geschichte bedeutet das ausgehende 11. und das 12. Jh. eine Zeit der Auflehnung der Friesen gegen die Herrschaftsansprüche der auswärtigen Grafen, in diesem Fall der Grafen von Oldenburg. Repräsentanten der Grafen in Friesland waren die der Oberschicht angehörigen Schulzen. Zu diesem Kreis dürfte der Erbauer der Sievertsborch gehört haben. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Wurt ist mindestens seit dem 16. Jh. unbebaut. Sie ist in drei Phasen ohne vorangegangene Flachsiedlung aufgehöht worden. Das auf ihr befindliche Haus ist einmal erneuert worden (Siedlungsphasen 1 und 2). Die obertägige Bebauung der dritten Siedlungsphase ist durch den Pflug zerstört worden, sodass keine Angaben hierzu erfolgen können. Die Besiedlung begann nach der geborgenen Keramik am Ende des 11. Jhs. und endete noch vor der Mitte des 13. Jhs. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle ist heute als ovale Wurt von 50-60 m Durchmesserund 2 m Höhe erkennbar. Auf der Wurt stand nur ein einziges dreischiffiges Hallenhaus in Pfostenbauweise von 25,30 m Länge und max. 8,60 m Breite. Es fehlen in ihm jegliche Anzeichen für die Aufstallung von Vieh, es handelte sich somit um ein reines Wohngebäude mit Herdstelle und (Back?-)Ofen. Nebengebäude waren auf der Wurt nicht vorhanden. Im Norden zum Priel hin verlief ein 4 m breiter und 2 m tiefer Graben, der zur Abwehr von dort angreifender Feinde dienen sollte. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1980-82.