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Stapelmoor, Steinhaus an der Großen Stiege

Geschichte:

Eine Sage behauptet, dass es in dem 1424 erstmals erwähnten Stapelmoor früher sieben Steinhäuser gegeben habe. Davon sind bisher sechs nachgewiesen. In den mittelalterlichen Quellen erscheint gesichert keines von ihnen, auch sind für Stapelmoor keine Häuptlingsfamilien bekannt. Die Ursache für diese Konzentration von Befestigungen liegt vielmehr in der Lage des Ortes unmittelbar an der Grenze zum Bistum Münster. Da durch Stapelmoor auch ein bedeutender Handelsweg zwischen Münster und Emden verlief, spielte der Ort eine wichtige Rolle in der ostfriesischen Grenzverteidigung gegen die Einfälle der Bischöfe von Münster, an der sich auch die führenden örtlichen Familien durch die Errichtung der Steinhäuser beteiligten. Es wird spekuliert, ob Stapelmoor in dieser Rolle einen Vorläufer der nur wenige Kilometer entfernten, neuzeitlichen Dieler Schanze darstellt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Eine hölzernes Gebäude wurde durch ein spätmittelalterliches Steinhaus abgelöst, das wiederum in der Frühen Neuzeit wieder abgerissen wurde, worauf wieder ein Pfostengebäude an der Stelle entstand. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von dem Steinhaus sind nur schuttverfüllte Gruben und ein Schuttschleier erfasst worden. Die Tatsache, dass nur Fundamentgruben, aber keine -gräben vorhanden waren, spricht für eine sog. Stiepenbauweise, wie sei vorher in den Niederlanden üblich war. Dabei werden Fundamentpfeiler durch Entlastungsbögen miteinander verbunden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei den Ausgrabungen 2010 wurde Bauschutt mit Backsteinen im Klosterformat und Mörtelresten erfasst. Die geborgene Keramik bestand aus spätmittelalterlicher, harter Grauware.