EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Esseburg

Geschichte:

Im Overledingerland konnte sich im 14. Jahrhundert kein überregionales Häuptlingswesen etablieren. Stattdessen herrschten lokale Häuptlinge, denen um 1400 Hisko Abdena von Emden übergeordnet war, der mit Otto IV. von Hoya, dem Bischof von Münster, verbündet war. Zu Hiskos Herrschaftsbereich zählte offenbar auch Ihrhove, da die Burg 1407 erfolglos durch Keno II. tom Brok belagert wurde. Ein vor dem Ende des Jahres 1409 durchgeführter zweiter Versuch war schließlich erfolgreich. Dies erfahren wir durch die Friedensverhandlungen zwischen Hisko und Keno, in denen am 9. Dezember 1409 die Hansestädte Hamburg und Lübeck als Friedensvermittler auftraten. Dabei beschuldigte Hisko Abdena Keno II. tom Brok, die Burg erobert zu haben, was dieser bestritt. Die Burg scheint zerstört worden zu sein, da sie nicht mehr in den Quellen erscheint. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burganlage nahm ein 51 × 36 m großes Areal ein und war auf allen vier Seiten von einem viereckigen Doppelgraben umgeben. Ursprünglich wies die Befestigung eine Breite von 17 Metern auf. Ost- und Südgraben sind heute noch erhalten, der Westgraben nur noch teilweise und der Nordgraben nicht mehr. Die eigentliche Häuptlingsburg war ein Backsteinbau auf wahrscheinlich rechteckigem Grundriss.
Im Jahr 1735 nannte Stephan Rudolf Ketteler, Amtmann des Amtes Leerort, die Burg zum ersten Mal namentlich und gab eine Zustandsbeschreibung: „Hart an Iderhofe wird noch die Eskeborg, der Familie von Hane zu Leer gehörig, gewiesen, wo jetzo nichts weiter zu sehen, als einiges Gebüsche, und ein darum zugewachsener Graben“. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Funde von Backsteintrümmern und spätmittelalterlicher Keramik.