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Nesserland, Villa Ness

Geschichte:

Der Ort Nesse bildete im Mittelalter die nördlichste Spitze von Reiderland. Ein Häuptlingsgeschlecht ist in den Quellen nicht überliefert, von seiner Existenz ist aber auszugehen. Südlich der Kirche stand ein Steinhaus. Dieses eroberten Hamburgische Truppen im Jahre 1437 während einer Strafexpedition gegen die Ostfriesischen Häuptlinge wegen derer Unterstützung der Piraterie und ließen es anschließend zerstören. Daraus gewonnene Baumaterialien wie etwa die Steine ließen die Hamburger zur Verstärkung der Verteidigungsanlagen der Stadt nach Emden schaffen.
Das Kirchspiel Nesse ist 1509 durch den Durchbruch der Ems zu einer Insel, Nesserland, geworden. In den folgenden Jahrhunderten wurde diese durch erneute Sturmfluten immer kleiner, ein letzter Rest verschwand dann in den neuen Hafenanlagen von Emden. Militärtechnische Bedeutung bekam die Insel 1571, als die Flotte der um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Niederlande beim versuchten Einlaufen in Emden u. a. von dort aus unter Feuer genommen wurde, da Graf Edzard von Ostfriesland seine bewaffnete Neutralität waren wollte. Auch später diente die Insel noch einmal als Festung, die Burg spielte aber keine Rolle mehr. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Bauentwicklung gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag westlich des Ortes und beherrschte die Zufahrt nach Emden. Sie ist wie der ganze Ort Nesse der Nordsee zum Opfer gefallen. 1713 müssen noch Reste von ihr zu sehen gewesen sein.
Im Jahre 1921 stießen Arbeiter bei der Entnahme von Klei für den Seedeich Emden-Knock auf die Fundamente des Baus. Eine archäologische Nachuntersuchung ergab, dass das Gebäude auf vier backsteinernen Pfeilern gegründet war. Diese sog. Stiepenbauweise ist vor allem bei Steinhäusern im niederländischen Teil des Rheiderlandes verbreitet. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1921 ist man bei Bauarbeiten auf die Fundamente des Steinhauses gestoßen.