EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Tachenhausen

Geschichte:

Die Stammburg der Herren von Dachenhausen wurde wohl durch Kraft von Sperberseck Mitte des 13. Jhs. erbaut. 1274 wird ein Ritter Berthold von Tachenhusen erwähnt. Die Familie war zunächst Lehensnehmer der Herzöge von Teck, später dann der Württemberger. 1353 wird die Burg an die tecksche Ministerialenfamilie Swelher verkauft. 1353 nennt sich Uoze der Swelher von Tachenhausen. Die Burg soll um 1400 bereits abgegangen sein. Die Familie Swelher errichtet vor 1394 eine Marien-Wallfahrtsstätte. 1481 stiftete die Stadt Nürtingen eine eigene Pfarrei. 1486 gründeten die Grafen von Württemberg ein Augustinerchorherrenstift. 1516 hob Herzog Ulrich das Stift auf, nach der Reformation ließ er 1538 Stift und Kirche abbrechen. Die Grundherrschaft ging 1526 an das Spital Nürtingen. (Christoph Engels)

Bauentwicklung:

Die Bauentwicklung der Burg ist völlig unbekannt. Die Stiftsgüter (den Burgstall- oder Oberen-Hof und den Kloster- oder Unteren-Hof) erwarb 1526 die Stadt Nürtingen für ihr Spital. Der Untere-Hof wurde 1829 abgerissen und 1838 auch der letzte Rest des Klosters, die letzten Reste der Umfassungsmauer entfernt.(Christoph Engels)

Baubeschreibung:

Derzeit bestehen Differenzen zwischen der bislang als sicher angenommen Darstellung und dem tatsächlichen Befund vor Ort. Schon in der OAB wird das Bild gezeichnet wonach die Burg direkt südsüdwestlich des heutigen Gutes (Oberer-Hof) in Spornlage lag. Das Stift und seine Reste hätten sich südwestlich davon im Unterhang, im Bereich des Unteren-Hofes, befunden. In diesem Sinne wurde und wird auch die Darstellung bei Kieser angesprochen. Die Frage wie weit sich dies durch Akten und Urkunden belegen ließe, stellte sich bislang nicht, auch wenn es vor Ort obertägig keine Reste mehr gab. In den 1970er-Jahren zeigte sich in Luftbildern des Landesdenkmalamtes jedoch im Bereich der Flur Wannenholz, 330 m südöstlich des Hofgutes im Mittelhang, ein Befund ab. Das Gelände ist an dieser Stelle flach zum Talbach hin geneigt. Eine im heutigen Ackerland kaum wahrnehmbare Erhebung wurde zunächst als Grabhügel angesprochen, erwies sich jedoch bei näherer Untersuchung als rechteckiger, beinahe quadratischer Burgstall von ca. 50 m Kantenlänge, nicht als Reste des Stiftes oder der Kapelle. Eine schlüssige Interpretation steht noch aus. (Christoph Engels)