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Rennenburg bei Winterscheid

Geschichte:

Neben der Eifgenburg bei Burscheid zählt die Rennenburg bei Winterscheid zu den wenigen herausragenden frühmittelalterlichen Höhenburgen des Bergischen Landes. Urkundliche Nachrichten, die Aufschluss über die Initiatoren der Gründung oder Funktion der Anlagen geben könnten, liegen nicht vor. Die Datierung in das 10.-11. Jahrhundert erfolgt auf der Grundlage archäologischer Grabungen bzw. der in diesem Zusammenhang geborgenen Keramik. Neben einer Deutung als Fluchtburg gewinnt die von W. Janssen publizierte Interpretation an Gewicht, die in der Burg eine Mittelpunktsfunktion in Zusammenhang mit dem Landesausbau sieht. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die imposante Wallanlage ist lediglich mittels der im Zuge von archäologischen Grabungen (1956-59) geborgenen Keramik vage in das 10. bzw. 11. Jahrhundert zu datieren. Erhärtet wird die Datierung durch die vergleichbare Anlagegestalt und Bauweise mit der Eifgenburg bei Burscheid. Die spärliche Innenbebauung lässt vermuten, dass die Rennenburg nicht für längere Zeit bewohnt worden ist. Nach bisherigem Kenntnisstand befand sich bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert eine Befestigungsanlage auf dem Areal der frühmittelalterlichen Rennenburg. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die als Bodendenkmal ausgewiesene Wallanlage Rennenburg erhebt sich auf einem mäßig hohen, über dem Brölbachtal gelegenen Bergsporn unweit von Winterscheid. Im Blick auf Anlage, Bautechnik und Zeitstellung ist die Rennenburg mit der Eifgenburg bei Burscheid (Rheinisch-Bergischer Kreis) vergleichbar. Es handelt sich um eine charakteristische Spornanlage mit mehrfachen Gräben und Wällen, die die Verbindung mit dem rückwärtigen Bergzug abriegeln. Die trapezförmige Anlage nimmt eine Fläche von ca. 50 x 150 m ein. Der Zugang zum Burginneren erfolgt durch eine Toranlage an der Ostseite, an das sich nach Norden ein mächtiger Wall mit Mauerkern, einem halbrunden und einem rechteckig vorspringenden Flankenturm anschließt. Dreißig Meter vor der Burg befindet sich ein Doppelwallgraben, der ebenfalls den Zugang sicherte. Im Inneren stieß man im Rahmen der Grabungen in den 1950er Jahren nur auf spärliche Reste der Bebauung. Es ist anzunehmen, dass die Rennenburg nie für längere Zeit besiedelt war. (Jens Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Ausgrabungen auf dem Burgberg fanden 1956-1959 statt.