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Lehrberg

Geschichte:

Eine Linie der Herren von Birkenfels hat sich vor 1265 in Lehrberg einen Sitz errichtet und erscheint seitdem als Herren von Lehrberg oder Herren von Birkenfels zu Lehrberg in den Quellen. Ihr Sitz war freies Eigentum, bis 1473 Stefan von Birkenfels das Schloss samt Zubehör dem Propst von Herrieden als Lehen auftrug. 1495 starb diese Linie aus und das Schloss fiel an den Illesheimer Zweig der von Birkenfels. Als dessen Lehrberger Linie 1531 ausstarb, kam der Besitz an den Ehemann der Erbtochter, Wolf von Wilhermsdorf. 1540 verkaufte dieser das Schloss wegen drückender Schulden an die Markgrafen von Ansbach. Der Markgraf vergab es 1542 an seinen Statthalter Friedrich von Knobelsdorff als Lehen, nach dessen Tod 1560 fiel es wieder an ihn zurück. 1562 wurde der Sitz an den Ansbacher Bürger Georg Maler verkauft und verlor damit seinen Status als Adelssitz. Das ruinöse Schloss gelangte nach mehreren Besitzerwechseln schließlich 1622 an den markgräflichen Geheimen Regierungsrat Johann Baptist Lenk, der es als Rittermannlehen erhielt und das Schloss wiedererrichtete. Bis 1680 blieb es in den Händen dieser Familie, danach kam es über den Geheimen Hofrat Wilhelm Förster 1685 an die fürstliche Familie von Ansbach, von der es als Lustschloss für die beiden Erbprinzen gedacht war. 1701 wurde das vordere Wohnhaus verkauft. Das eigentliche Schloss - nun Amtshof - wurde 1744 an den Kaufmann Artbauer veräußert. 1778 wurde das Schloss an drei Hofjuden verkauft. 1786 war das Eigentum an die Ansbacher Regierungsräte Feinemann und Schätzler übergegangen. Es folgten zahlreiche weitere Besitzerwechsel, bis das Schloss 1934 durch die Marktgemeinde Lehrberg angekauft wurde. Diese veräußerte es 1997 wieder in private Hände, einer neuen Nutzung wurde das Gebäude bisher aber nicht zugeführt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Es wird in der lokalen Forschung angenommen, dass die erste Burg der Herren von Birkenfels auf dem Kapellbuck lag, wo sich heute eine Kapellenruine befindet. Auch wenn die dortige Topographie für eine Burg des 13. Jhs. einleuchtend ist und die späte Erstnennung des Schlosses im Dorf eine Verlegung in Betracht kommen lässt, so fehlt doch jegliche konkrete archäologische wie historische Evidenz für diese These.
Die frühe Baugeschichte der Burg im Norden des Dorfes ist bislang nicht geklärt. Der ursprüngliche Bau wurde 1562 als "eingefallen" und von einem Graben umgeben bezeichnet. Außerdem wird ein Steinhaufen im Garten erwähnt, der aus behauenen Quadersteinen bestand. Ob dies Trümmer des eingefallenen Hauses oder sogar die Überreste eines Vorgängerbaus waren, ist aus der Urkunde nicht ersichtlich.
Der heutige Bau wurde ab 1626 errichtet. Der Treppenturm wurde als letztes 1629 an den schon fertig gestellten Bau angefügt. In diesem Jahr wurde auch das Brauhaus zum zweiten Wohngebäude umgebaut. 1739 haben Reparaturarbeiten stattgefunden. Zwischen 1892 und 1898 sind Umbauten im Inneren vorgenommen und zwei Stallanbauten abgebrochen worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das gegenwärtige Schlossgebäude besteht aus einem
zweigeschossigen Walmdachbau mit achteckigem Treppenturm. Der frontal angebaute Turm überragt das Gebäude um ein Stockwerk.
Nach einer Beschreibung des Jahres 1723 waren damals noch die vollständigen Befestigungsanlagen bestehend aus einem damals trockenen Graben, Ringmauer und Zwinger erhalten. Zudem müssen damals zwei Rundtürme vorhanden gewesen sein, die als Hühnerställe genutzt wurden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine