EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Melsungen

Geschichte:

Der Ort Melsungen wurde 1079 erstmals erwähnt. Zwischen 1183 und 1190 verkaufte Hermann von Sachsen Melsungen an den Mainzer Erzbischof. 1194 zerstörte er aber den Ort wieder.
1263 war es als Mainzer Lehen in hessischem Besitz, die Burg wurde damals noch nicht erwähnt. In den folgenden Jahren dürfte im Zuge der Stadterhebung auch die Burg errichtet und mit Burgmannen besetzt worden sein. Sie wurde aber erst 1325 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg war offenbar ohne Bedeutung und verfiel mit der Zeit. 1359 wurde sie an die Familie von Treffurt verpfändet. 1515 wurde das Schloss nach dem Tode des Landgrafen Wilhelm I. seiner Gemahlin Anna von Braunschweig als Witwensitz zugewiesen. Aufgrund des kaum bewohnbaren Zustandes des Baus wurde er dann renoviert. Dennoch wurde das alte Gebäude als nicht mehr standesgemäß empfunden und musste deshalb einem durch Landgraf Wilhelm IV. errichteten Schlossneubau weichen. Dieser diente dem Landgrafen Moritz nach seiner Abdankung 1627 zunächst als Wohnsitz. Zwischen 1773 und 1825 wohnten die Kommandanten eines in Melsungen stationierten Reiterregimentes im Schloss. Nach 1821 saß in dem Schloss zunächst das Landratsamt, ab 1974 dann Amtsgericht und Finanzamt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die mittelalterliche Bauentwicklung ist nichts bekannt. Das heutige Schloss wurde zwischen 1550 und 1557 errichtet. In der 2. Hälfte des 16. Jhs. kamen noch verschiedene Nebengebäude hinzu, u. a. 1577 der Marstall. Um 1600 wurde ein Batterieturm hinzugefügt. Um 1900 wurden die Innenräume umgebaut. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag am Nordwestrand der Stadt zusammen mit dem Fronhof und drei Burgsitzen. Ihre Anlage ist dem Gesamtplan der Stadt untergeordnet, sie dürfte somit gleichzeitig mit ihr entstanden sein. Ihre exakte Position war vermutlich südlich des heutigen Schlosses im Bereich des Marstalls. Reste haben sich von ihr somit nicht erhalten. Ihr Aussehen ist unbekannt. Aus Rechnungen und ähnlichen Urkunden lassen sich die Existenz von Zugbrücken über einem Graben und einer Küche bei der Kemenate erschließen. Letztere bezeichnet das Wohngebäude, daran war ein Treppenturm angebaut.
Das heutige Schlossgebäude besteht aus einem einfachen, spätgotischen Sandsteinbau mit drei Treppentürmen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine