EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Falkenberg bei Wabern

Geschichte:

Die Burg Falkenberg ist von den zwischen 1144 und 1521 überlieferten Herren von Hebel errichtet worden. In einer Urkunde des Conrad von Hebel wird die Burg 1250 erstmals erwähnt, man nimmt an, dass sie kurz vorher von ihm erbaut wurde. Seine Söhne nannten sich ab 1270 "von Falkenberg". Das Falkenberger Geschlecht teilte sich später in drei Linien, die ihre Sitze auf den Burgen Falkenberg, Densberg und Herzberg besaßen. Das Geschlecht betrieb eine Pendelpolitik zwischen den konkurrierenden Mächten Mainz und Hessen, so dass sie die Burg mal von der einen, mal von der anderen Seite als Lehen besaßen, obwohl zumindest einige Familienmitglieder zu jeder Zeit in Mainzer Diensten standen. 1309, 1338 und 1353 hatten sie die Burg als hessisches Lehen inne, in den Jahren dazwischen aber als kurfürstlich-mainzisches. 1320 schließen die Brüder Johann und Konrad einen Burgfrieden, in dem die Burg als Ganerbenburg beschrieben wird. 1354 treten die Mainzer Erzbischöfe die Burg schließlich förmlich an Hessen ab, die Landgrafen üben fortan die Lehnherrschaft aus. Der Niedergang des Geschlechts von Falkenberg begann im Jahr 1400, als Kunzmann von Falkenberg zusammen mit anderen Adeligen Herzog Friedrich von Braunschweig bei Kleinenglis überfiel und ermordete. Dem folgenden Rachefeldzug von Hessen und Braunschweig und einer 1413 ausgebrochenen Erbfehde mit den Rittern von Hanstein fielen zahlreiche Güter zu Opfer. Weitere mussten in den Folgejahren verkauft werden, sodass das Geschlecht verarmte. 1613 fällt die Burg mit dessen Aussterben an die Landgrafschaft heim. Nach dem Bau der Unterburg, des heutigen Schlosses Falkenberg zu Beginn des 16. Jhs. wurde die ursprüngliche Burg nicht mehr benötigt und verfiel. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Burg ist bisher im Detail nicht erforscht. Die Beschädigungen, die die Burg in den dauernden Fehden des 14. Jhs. erlitten hatte, wurden zwischen 1437 und 1454 wieder ausgebessert.
Das Schloss wurde 1640 im Dreißigjährigen Krieg zerstört. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einem Bergkegel, deren höchster Punkt die ovale Hauptburg einnimmt. Nordwestlich von ihr liegt die rechteckige Vorburg, beide sind von einem gemeinsamen Graben umgeben. Erhalten sind vom Baubestand ein Torturm, der Stumpf eines Bergfrieds, Teile der Ringmauer mit einem Schalenturm sowie Mauerreste der Vorburg. Die Ruinenreste weisen zum Teil noch eine Höhe von ca. 6 m auf. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde von Keramik des 7./8. Jhs. bis ins Hochmittelalter.