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Falkenberg bei Wabern, Unterburg

Geschichte:

Die Unterburg, das heutige Schloss Falkenberg, wurde in den Jahren 1513 bis 1516 von dem letzten Herrn von Hebel erbaut. 1521 fiel es als Erbe an die Herren von Falkenberg, die auf der östlich des Ortes gelegenen Burg Falkenberg wohnten. Nach dem Aussterben der Falkenberger 1613 ging es an die Landgrafen von Hessen. 1616 schenkt Landgraf Moritz das Schloss seiner Gattin Juliane. Von deren Sohn Moritz kam es nach seinem Tod 1633 an die Seitenlinie Hessen-Rotenburg. Der letzte Angehörige dieses Geschlechts verkaufte es 1828 an den Oberforstmeister von Blumenstein. Danach wechselten die Besitzer häufig. Seit 1978 ist das Schloss im Besitz eines Vereins des Diakonischen Werks Kurhessen-Waldeck, das dort eine Suchtklinik für Jugendliche betreibt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Um 1560 wurde das ursprüngliche Burggebäude erweitert. Der runde Treppenturm wurde abgerissen und ein quadratischer Turm an der Gartenfront errichtet. Gleichzeitig wurde das Schloss durch umfangreiche Bastionen befestigt, die heute z. T. in Form von Stallungen erhalten sind. Unter Landgraf Moritz von Hessen wurde das Schloss nach Süden erweitert und die Bastionen z. T. wieder entfernt. Zwischen 1616 und 1621 wurden vier Pavillons erbaut, von denen einer erhalten ist. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1640 schwer beschädigt, ebenso im Siebenjährigen Krieg. Am Ende des 17. Jhs. wurden die Befestigungen endgültig abgerissen. 1775/78 wurde der auf Holzpfeilern ruhende Vorbau zum Garten hin errichtet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Reste des ältesten Burggebäudes, eines quadratischen Baus mit Kellergewölbe und rundem Treppenturm, sind in dem heutigen Schloss integriert. Dieses bekam hauptsächlich in den Jahren zwischen 1560 bis 1778 seine Gestalt. Der im Grundriss unregelmäßige Bau besitzt zwei Fachwerkgeschosse auf einem massiven Untergeschoss, ein Krüppelwalmdach und einen das Gebäude weit überragenden steinernen Turm. Die Zweiphasigkeit des Hauptgebäudes macht sich in einem Vorsprung der östlichen, hofseitigen Fassade um 1 m nach Norden bemerkbar. Der achtstöckige Turm endet mit einer Aussichtsplattform unter einem Zeltdach, die beide aus Holz konstruiert sind. Im Nordwesten ist der quadratische Treppenturm in den Haupttrakt integriert. Am Nordende des Haupttrakts schließt im rechten Winkel nach Osten ein gleich hoher Seitenflügel an. Am Südende befindet sich ein ebenfalls nach Osten ausgerichteter, etwa 1,5 m hervorspringender Seitenrisalit. Auf der Parkseite ragt etwas südlich der Mitte ein auf Holzpfeilern ruhender Anbau mit Fachwerkgiebel nach Westen hinaus. Der Schlosshof mit den Wirtschaftsgebäuden befindet sich im Osten und Süden des Hauptgebäudes. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine