EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Westerburg bei Bad Sooden-Allendorf

Geschichte:

Allendorf am Ostufer der Werra wurde erstmals 1218 noch als Dorf in den Schriftquellen erwähnt. Das dortige Gebiet hatten die Landgrafen von Thüringen erst 1212 vom Kloster Fulda erworben. Mit dem Ausbau Allendorfs zur Stadt werden sie gleich nach dem Erwerb begonnen haben, vor 1248 muss er abgeschlossen gewesen sein, denn in diesem Jahr werden die Stadt und die Westerburg erstmals genannt. Der Schutz der neuen Stadt und auch der der dortigen Salzquellen wird die Aufgabe der Burg gewesen sein. Herzog Albrecht von Sachsen erhielt damals die Westerburg von der Abtei Fulda zu Lehen, zuvor hatte es der Landgraf von Thüringen inne. Im selben Jahr erscheint ein Reinhard von Westerburg als Zeuge in einer Urkunde. 1265 war die Burg schon verfallen und wurde offenbar nicht wieder aufgebaut. 1553 war der Burgplatz im Besitz eines Allendorfer Bürgers. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aufgrund der kurzen Existenz der Burg dürften keine Um- oder Ausbaumaßnahmen stattgefunden haben. Die letzten Baureste wurden 1886 beim Bau einer Gaststätte beseitigt. Dabei wurde auch der Felskegel auf der Kuppe zum größten Teil weggesprengt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der ovalen Burg mit einem Durchmesser von 30-40 m sind ein viereckiger Ring aus Wall und Graben und Mauerreste erhalten. Der Graben ist heute zu einem Weg zum Parkplatz der dortigen Gaststätte ausgebaut. Auf der Bergkuppe befindet sich ein etwa 4 m hoher Felskegel, der aber nicht mehr seine ursprünglichen Ausmaße von 20 x 10 m aufweist. Zwischen der höchsten Kuppe und dem Felsen verlief ein Graben. Von Ende des 19. Jhs. stammt eine Beschreibung, nach der die Westseite von einem 7 m breiten und 4 m tiefen Graben umzogen war, der von einem 3 m hohen Wall begleitet wurde. Dieser war damals schon nur noch auf einer Länge von 18 m vorhanden. Westlich liegt ein Felsen, hier sollen 1903 noch 2,5 m starke Mauern vorhanden gewesen sein. Diesem schloss sich im Westen ein Graben von 5 m Breite und 2 m Tiefe an, der im Süden in den vorher erwähnten Graben mündet. Den westlichen Abschluss bildete ein Spitzgraben, der im Norden und Süden jeweils im Bogen an die anderen Gräben anschließt. Seine Breite beträgt ca. 10 m, seine Tiefe 4-5 m. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde von hochmittelalterlicher Keramik.