EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Sontra

Geschichte:

Sontra gehörte wahrscheinlich ursprünglich zum Reichsgut, wann es an die Landgrafschaft Hessen gelangte, ist nicht bekannt. 1368 wird Sontra als hessische Stadt erwähnt. Ob die Burg gleichzeitig mit der Stadtgründung errichtet wurde, ist unklar. Burgmannen erscheinen um 1400 in den Quellen. Sontra wurde 1385 von der Landgrafschaft Thüringen und dem Erzbistum Mainz erobert und erst 1433 wieder an Hessen zurückgegeben. Seit dem Ende des 15. Jhs. residierten Amtmänner in Sontra, zudem diente das Schloss den Landgrafen für Jagdaufenthalte. Ab 1627 gehörte das Schloss zur sogenannten Rotenburger Quart, einer teilsouveränen Nebenlinie der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Im Dreißigjährigen Krieg steckten 1634 kroatische Reiter die Stadt Sontra in Brand. Dabei wurde auch die Schlossanlage mit Ausnahme des Marstalls zerstört. Dieser wurde so weit wiederhergestellt, dass er noch bis ins 18. Jahrhundert als Amtshaus der Landgrafen von Hessen-Rotenburg diente. Im 20. Jh. wurde schließlich auch er abgerissen. Vom ehemaligen Schloss zeugen nur noch die Außenmauern eines Nebengebäudes, das zum Wohnhaus umgebaut wurde. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die im 14. Jh. errichtete Burg wurde 1491 renoviert und ausgebaut. Im Jahr 1594 wurden der Marstall und das sog. Fruchthaus abgerissen und wiederaufgebaut. Bis 1611 ließ Landgraf Moritz von Hessen einen Neubau im Stil der Spätrenaissance auf der Westseite des Schlosshofes errichten. Das als Amtshaus dienende bisherige Schlossgebäude im Norden, das nunmehr als "Alter Bau" bezeichnet wurde, erhielt in dieser Zeit zwei zusätzliche Fachwerkgeschosse zur Lagerung von Naturalabgaben. 1634 brannte das Schloss mit Ausnahme des Marstalls während des Dreißigjährigen Krieges ab. Der Marstall wurde als Amtshaus wiederhergestellt und erst im 20. Jh. abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Aussehen der Schlossanlage zu Beginn des 17. Jhs. ist anhand von Zeichnungen des Landgrafen Moritz überliefert. Die Wiedergabe des neuen Schlossbaus auf der Westseite der Anlage unterscheidet sich aber auf den jeweiligen Blättern, sodass sie wahrscheinlich nur Studien im Vorfeld des endgültigen Ausbaus darstellen. Einheitlich ist aber die Grundfom als zweigeschossiger, zehnachsiger Massivbau. Das alte Schlossgebäude im Norden wies zwei Steingeschosse und zwei Fachwerkgeschosse sowie einen mittigen Zwerchgiebel auf jeder der beiden Längsseiten auf. Der Marstall im Süden war ein zweigeschossiger Massivbau. Im Osten schloss sich der durch eine Mauer abgetrennte Wirtschaftshof an. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine