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Buchenau, Alte Burg

Geschichte:

Die Erstnennung derer von Buchenau stammt aus dem Jahr 1217. Ihre im gleichnamigen Ort gelegene Stammburg wird erst geraume Zeit später, im Jahr 1397, erwähnt, wobei sie als Fuldisches Lehen in Erscheinung tritt. Aus dem Jahr 1406 ist ein Burgfrieden überliefert, der vier Ritter und 16 Knappen dieser weitverzweigten Adelsfamilie nennt. 1486 wird die Befestigung vergeblich durch Landgraf Heinrich III. von Hessen-Marburg belagert. Erst im ausklingenden Mittelalter, im Jahr 1508, lässt Gottschalk von Buchenau einen Bergfried errichten. 1520 verheert ein Brand die "Alte Burg". In der Folge kam es in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Bau der heute noch bestehenden, zweiteiligen Schlossanlage. 1680 geht davon der westliche Teil/Spielschloss an die von Boyneburg, der östliche/Seckendorffschloss an die Fürstabtei Fulda. 1815 erlischt die Adelslinie durch den Freitod von Ludwig Karl von Buchenau. 1839/40 und 1878 kommt die Burg in zwei Etappen in Besitz der von Seckendorff. In der Folgezeit bis heute werden Teile der Anlage teilweise nur notdürftig in Stand gehalten, sind oft leerstehend und dem Verfall preisgegeben. 2018 wurde das Seckendorffschloss für gerade einmal 350 000 Euro zum Verkauf angeboten. (Thorsten Sonnemann)

Bauentwicklung:

Gesicherte Erkenntnisse zur Entstehung und baulichen Entwicklung der mittelalterlichen Befestigung liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. Der Anfang der Burganlage mit westlich vorgelagerter Vorburg wird im 13. Jahrhundert vermutet. Ein massiver Bergfried von ca. 30 m Höhe, der ehemals im Süden der Anlage gestanden haben dürfte, errichtet 1508, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen. Von ihm sind obertägig keine Überreste erhalten geblieben, so dass aktuell keine exakte Lokalisierung möglich ist. Derzeitig (Stand 2019) gilt das Spiegelschloss als einsturzgefährdet und das Seckendorffschloss zumindest als baufällig. (Thorsten Sonnemann)

Baubeschreibung:

Die heutige, auf einer Felsnase über dem Eitratal gelegene und von diesem durch einen Halsgraben abgetrennte, schlossartig umgebaute Burganlage wird insgesamt als „Alte Burg“ bezeichnet. Sie umfasst, von einer Ringmauer umgeben, im Osten das Seckendorffschloss (er-/umgebaut 1582), im Westen das sogenannte Spiegelschloss (er-/umgebaut 1572) und im Süden ein kleineres Gebäudeensemble im Torbereich, der 1923 erneuert wurde. Ob und in welchem Umfang sich mittelalterliche Bausubstanz in den vorliegenden, mehrfach umgebauten Gebäudekomplexen erhalten hat bzw. wie der ursprüngliche Grundrissplan der Anlage ausgesehen haben mag, kann bislang nicht beantwortet werden.
Das heutige, in seiner Geschichte vielfach umgestaltete Seckendorffschloss ist für sich gesehen ein Gebäudeensemble aus einem fünfgeschossigen Wohnturm ganz im Osten mit Eckbuckelquadern, an den sich westlich ein weiterer, aber etwas kleinerer Wohnturm anschließt. Daran ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Untergeschoss. An dessen Südseite vorgesetzt ein Treppenturm mit aufgesetztem zweigeschossigem Fachwerkbau.
Das als Winkelbau ausgeführte Spiegelschloss trägt auf seinen zwei massiven, in Stein ausgeführten Untergeschossen ein Fachwerkgeschoss. Im Süden bzw. zum Innenhof hin befindet sich ein halbrund vorspringender Treppenturm. (Thorsten Sonnemann)