Geschichte:
In Haagen sind zwei Burgen überliefert, über die aber sehr wenig bekannt ist. Es ist auch nicht möglich, die historische Überlieferung zu den beiden Burgstellen jeweils eindeutig einer der Anlagen zuzuordnen.
Ein Ortsadelsgeschlecht der Herren von Haagen erscheint nur zweimal - 1260 und 1268 - in den Quellen. Ob es für den Bau einer der Burgen verantwortlich ist und wenn ja, für welche, ist ungeklärt. Möglicherweise ist einer der Burgen erst im 15. Jh. durch Haller Stadtadelige errichtet worden, denen der Ort damals gehörte. 1420 erwarb der Haller Bürger Hans Veldner mehrere Anteile an einem Burgstall zu Haagen. Auch hierbei ist unklar, ob das "Schlössle" damit gemeint ist. Erst für das Jahr 1480 ist ausdrücklich von zwei Burgställen die Rede, als der Haller Bürger Götz von Bachenstein jeweils eine Hälfte eines Burgstalls an den Würzburger Domherren Wilhelm Schenk zu Limpurg veräußerte. Die andere Hälfte gehörte in einem Fall Jörg von Vellberg, im anderen Fall dem Haller Bürger Heinrich Berler. Dieser Burgstall war 1528 vollständig im Besitz der Stadt Hall. Vom erstgenannten Burgstall erhielt Hall 1539 die eine Hälfte und 1564 dann die andere Hälfte. Spätestens im Zuge der Inbesitznahme durch Hall dürften die beiden Burgstellen ihre Rolle als adelige Wohnsitze eingebüßt haben. Um 1600 wurden beide nur noch als Bauerngüter bezeichnet. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Beim gegenwärtigen Stand der Forschung können keine Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
An die Burg auf dem sanft ansteigenden, nördlichen Talhang der Kocher erinnert nur noch der tradierte Hausname "Schlössle". Obertägig sind keine Spuren mehr von ihr erhalten. Wahrscheinlich besaß sie früher einen Wassergraben, der vom benachbarten Steigenbach gespeist wurde. Das bestehende Wohnhaus könnte aufgrund seiner Maße von 9 x 10 m und seiner im Sockel bis 1,5 m starken Mauern die Fundamente eines mittelalterlichen Wohnturms übernehmen. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine