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Dürrwangen

Geschichte:

Der Ort Dürrwangen war ursprünglich ein Reichslehen in den Händen der Herren von Wahrberg. 1257 wird erstmals ein "Castrum Durnwang" erwähnt. 1262 schenkt Ulrich von Wahrberg zugunsten seines Seelenheils seine Burg Dürrwangen dem Eichstädter Bischof, die Schenkung wurde aber vermutlich annulliert. Ab 1293 war die Burg in den Händen eines sich nach Dürrwangen nennenden Reichsministerialengeschlechts, das mit den Reichsküchenmeistern von Nordenberg eng verwandt war. 1389 erteilte Heinrich II.von Dürrwangen dem Burgrafen von Nürnberg das Öffnungsrecht an Haus und Markt Dürrwangen. 1423 wurde Wilhelm von Dürrwangen von Kaiser Sigismund mit Schloss und Markt Dürrwangen belehnt. 1433 verkaufte er aber Dürrwangen an die Grafen von Oettingen, die dort ein Pflegamt einrichteten. Diese verlehnten den Ort zunächst 1454 an die Herren von Holzingen. Die Grafen verkauften das Schloss 1482 an Georg Adelmann zu Adelmannsfelden, kauften es 1488 aber wieder zurück und vergaben es an diese Familie zu Lehen. 1495 starb die Dürrwanger Linie dieser Familie aus und die Burg blieb bis zum Übergang an Ansbach 1796 als Amtssitz beim Hause Oettingen, wobei sie zwischen den Linien Wallerstein und Spielberg wechselte.
Im Bauernkrieg wurde das Schloss 1525 durch den "Ellwanger Haufen" niedergebrannt und anschließend wieder aufgebaut. Bis 1532 diente es dem Grafen Ludwig XIV. von Oettingen als Junggesellenbehausung. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Burg ist nach ihrer Zerstörung im Bauernkrieg 1525 als Schloss wieder aufgebaut worden. Die heutigen Schlossgebäude wurden zwischen 1720 und 1724 errichtet. Der Nordostflügel wurde erst zwischen 1999 und 2002 im Rahmen einer umfangreichen Renovierung hinzugefügt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das heutige Schloss ist ein dreigeschossiger Bau mit Putzgliederung von 1720/24. Im Süden ist ein zweigeschossiger Nebenflügel angefügt. An der Südostecke des Hauptgebäudes steht ein mittelalterlicher Rundturm mit 5,70 m Außendurchmesser, wahrscheinlich der Bergfried der ursprünglichen Burg. Er besitzt zwei spitzbogige Hocheingänge und eine Schlüssellochscharte. Die Ringmauer ist außer im Osten noch erhalten, in ihrem Verlauf sind noch die Fundamente des Torturmes vorhanden. Umgeben ist die ca. 65 x 50 m große Burginsel von einem 10 m breiten, ehemals Wasser führenden Graben mit Futtermauern, über den eine Brücke des 18. Jhs. führt. Auf seiner Außenseite verläuft ein stark verschliffener Wall. Bei einer Inventur 1532 wurde eine Schlosskapelle erwähnt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Notgrabung 1999