EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bruckberg

Geschichte:

Die Burg war in Bruckberg war Sitz des 1253 erstmals erwähnten Reichsministerialengeschlechts von Bruckberg, das eng mit den Herren von Vestenberg verwandt war. Das Schloss und die dazugehörige Herrschaft waren im Gegensatz zu den übrigen Gütern der Bruckberger kein Lehen des Bistums Würzburg sondern allodiales Eigentum, wie 1346 in einer Urkunde bezeugt wird. 1401 sitzen die Seckendorffer auf Bruckberg, wie sie diese Herrschaft erlangten, ist unbekannt. 1417 haben sie die Herrschaft Bruckberg an die Familien Rieter, Haller und Behaim in Nürnberg verkauft. Im ersten Markgrafenkrieg zwischen dem Markgrafen Albert Achilles und der Stadt Nürnberg sowie den Herren von Heideck wurde Bruckberg vorübergehend vom Markgrafen besetzt, 1453 aber wieder herausgegeben. 1470 hatten wieder die Haller die Herrschaft Bruckberg inne. 1504 verkauften sie diese dem Nürnberger Bürger Christoph Rothan, der sich dem Markgrafen von Ansbach unterwarf. 1522 werden anlässlich eine Verkaufs innerhalb der Familie Schloss, Behausung, Mauern, Gräben, Türme, Vorhof und Burgstall erwähnt. 1550 ging Bruckberg durch Heirat an die Herren von Eyb. Diese verkauften es 1687 an den brandenburgischen Rat Nikolaus von Löwen. 1715 erwarb es der Markgraf von Ansbach vom Freiherren Dietrich von Crailsheim, der es drei Jahre zuvor durch Heirat erlangte. In Bruckberg wurde daraufhin eine Wohnung für den fürstlichen Prinzen eingerichtet. Nach dem Tode der regierenden Markgräfin Christine Charlotte, die einen Neubau initiiert hatte, zeigte ihr Sohn Markgraf Carl Wilhelm Friedrich kein Interesse an dem unvollendeten Bau. Er stand deshalb weitgehend leer, bis er 1763 zur Porzellanmanufaktur umgebaut wurde. Der Abdankung des Markgrafen Alexander 1791 folgte ein preußisches Zwischenspiel, bis Bruckberg 1806 an das Königreich Bayern kam. Dieses besaß bereits in Nypmphenburg eine wesentlich größere Porzellanproduktionsstätte, und verkaufte Schloss und Manufaktur deshalb 1808 an den Unternehmer Christian Friedrich Löw. Nach einem wirtschaftlichen Niedergang wurde das Schloss samt Fabrik 1860 versteigert. Zwischen 1837 und 1861 wohnte der Philosoph Ludwig Feuerbach im Südflügel, der in die Familie Löw eingeheiratet hatte. 1862 kaufte der bayerische Staat das Schloss zurück und richtete dort eine Erziehungsanstalt ein. 1875 erwarb Otto Eschborn aus Bonn den Komplex und veräußerte ihn 1881 an den Berliner Bankier Schönfeld weiter. Dessen Witwe verkaufte das Schloss 1891 an die Diakonissenanstalt Neuendettelsau, die dort ein Behindertenwohnheim einrichtete. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Vorgängerbauten des heutigen Schlosses ist unbekannt. Da 1522 neben dem Schloss auch ein Burgstall erwähnt werden, ist die ursprüngliche Befestigung zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgegeben worden und unter leichter Ortsverlagerung durch ein Schloss ersetzt worden.
Von 1727 bis 1730 wurde unter der Leitung des Hofbaumeisters Karl Friedrich Zocha mit einem Neubau begonnen, der aber nicht vollendet wurde. Zwischen 1881 und 1891 fanden erste Restaurierungsmaßnahmen statt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Gestalt der mittelalterlichen Burg und des Vorgängerschlosses ist unbekannt. Die Burg ist auch nicht exakt lokalisiert, sie muss im Bereich des Schlosses gelegen haben. Das bestehende Schloss von 1727/30 besteht aus einer zweigeschossigen Dreiflügelanlage auf hufeisenförmigem, nach Westen offenen Grundriss. Die Flügel sind mit zur Hofseite dreigeschossigen, übergiebelten Mittelrisaliten und Mansarddächern versehen. Die Stirnseiten weisen einen einachsigen Mittelrisalit auf, am Südflügel führt eine Freitreppe zu einem Rundbogenportal. Der Mitteltrakt zeigt zur Hofseite einen zweiachsigen Mittelrisalit, der sich als Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel nach oben fortsetzt. Die Verzierungselemente bestehen aus Putzrustika im Erdgeschoss, profilierten Geschoss- und Traufgesimsen, gebänderten Ecklisenen und Dachreitern auf dem Nordflügel. Die Gartenseite ist als eingeschossiger Trakt mit Mezzaningeschoss ausgebildet. Im Süden schließen sich zwei lange Nebentrakte an. Aufgrund des Baustopps nach dem Tode der Markgräfin sind Fassaden und Innenausstattung nie vollendet worden. Bedingt durch die zahlreichen Umbauten sind im Inneren nur noch die Treppenhäuser und der Gartensaal im ursprünglichen Zustand erhalten. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine