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Thürnhofen

Geschichte:

Die vermutete Existenz einer Motte an der Stelle des späteren Schlosses ist bislang noch nicht verifiziert worden. Die bekannte Geschichte von Thürnhofen beginnt erst 1468 mit dem Verkauf von Schafen des dortigen Rittergutes. Als erster Besitzer des Adelssitzes Dürrenhof erscheint 1477 Lupolt von Wollmershausen. Dessen Witwe heiratet in diesem Jahr Jakob von Landau, Vogt zu Nellenburg. Sein Sohn verkaufte 1525 den Dürrenhof an Heinrich Jörg von Ellrichshausen zu Schopfloch. Dessen Sohn Adam von Ellrichhausen erbaute vor 1546 hier ein Schloss. 1593 wurde die Anlage an Georg am und vom Waldt verkauft. Der nächste Besitzer wurde 1617 durch Kauf Jopp Lochinger von Archshoven, es folgte 1627 durch Kauf Veit Joachim von Jagstheim, 1630 durch Kauf Simon Engel von Wagrain, 1658/59 durch Kauf Hans Adam Eusebius von Völderndorff und Waradin, 1713 durch Kauf Rudolf Gottfried und Paul Martin Eichler von Auritz, 1727 durch Kauf General von Clengel, 1747 Friedrich Carl von Falkenhausen, dem Sohn einer Mätresse von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Ansbach, 1763 durch Kauf Graf Friedrich Samuel von Montmartin, 1778, durch Erbschaft Karl Friedrich Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin. 1796 besetzte Preußen das bis dahin unabhängige Gut, 1806 kam es an das Königreich Bayern. 1849 wurde das Gut an Graf Alexander Guiot de Ponteil verkauft. Es folgte 1887 Alexander Freiherr von Kleinschrod und schließlich 1965 Eckart Briest. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Dem renaissancezeitlichen Schloss ging ein spätmittelalterlicher Adelssitz voraus. 1562 wurde die Anlage mit einer Ringmauer samt Tor versehen. Das heutige Schlossgebäude wurde laut Baurechnungen zwischen 1716 und 1719 vermutlich nach Plänen des Ansbacher Hofbaumeisters Carl Friedrich von Zocha errichtet. 1761 wurden die Toreinfahrt und der Wirtschaftshof angelegt. 1877/78 wurde die Schlossbrauerei abgerissen und an ihrer Stelle die neue Schlosskirche erbaut. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Schloss war ursprünglich eine streng symmetrische Anlage aus Einzelgebäuden, die um zwei Innenhöfe angeordnet war. Diese Symmetrie wurde 1878 mit dem Bau der neugotischen Kirche anstelle der Schlossbrauerei durchbrochen. Im ersten Hof befindet sich der Hauptbau, ein zweigeschossiges Gebäude mit Mansardwalmdach und Mittelrisalit mit Zwerchgiebel aus der 1. Hälfte des 18. Jhs. Bemerkenswert ist seine vollständig erhaltene Innenausstattung aus dem späten 18./frühen 19. Jh. Daneben steht hier noch das Kavaliershaus, ein zweigeschossiger Walmdachbau mit Dachreiter aus der Mitte des 18. Jhs. Aus dem 19. Jh. stammt ein Nebengebäude in Form eines zweigeschossigen Satteldachbaus. Der Wirtschaftshof von 1761 wird umrahmt durch eingeschossige Gebäude, die teilweise in Fachwerk ausgeführt sind. Der Garten enthält zahlreiche Sandsteinfiguren aus der Zeit um 1760/70, die nach berühmten antiken Vorbildern gefertigt wurden. Ein Teil der Statuen wurde allerdings an die Stadt Aschaffenburg verkauft. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine