EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Wassertrüdingen

Geschichte:

Die Burg in Wassertrüdingen wird in der neueren Forschung als Gründung der Grafen von Oettingen angesehen, die gegen die Grafen von Truhendingen mit ihrem Stammsitz in Altentrüdingen gerichtet war. Als 1242 die Oettinger in Wassertrüdingen eine Urkunde ausstellten, wird der Ort erstmals genannt.. Ausdrücklich erwähnt wird die Burg aber erst 1283. Konrad Graf von Oettingen war um 1310 ein Gegner König Heinrichs VII., der ihm deshalb u. a. den allodialen Besitz von Wassertrüdingen aberkannte. 1313 wurden Burg und Stadt Wassertrüdingen dem Bischof von Eichstätt zugesprochen. 1317 gab dieser Wassertrüdingen mit sämtlichen Zubehörungen den Grafen von Oettingen wieder als Lehen zurück. 1362 wurden Burg und Stadt wieder zum freien Eigentum der Grafen, die sie aber vier Jahre später an die Grafen von Hohenlohe veräußerten. 1371 verkauften diese Stadt und Burg an die Burggrafen von Nürnberg, die späteren Markgrafen von Ansbach. Bis 1791 saß hier ein markgräfliches Oberamt. Nachdem das Land Bayern unterschiedliche Dienststellen und schließlich das Kreisaltersheim hier unterbrachte, ist das Schloss seit 1972 in Privatbesitz und dient heute als Behindertenwohnheim. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aus dem Mittelalter stammt noch die Ringmauer des 13. Jhs. und das Torgebäude. Das Hauptgebäude wurde nach einem Brand im Jahr 1634 von 1687 bis 1690 durch den markgräflichen Baumeister Georg Andreas Böckler im Barockstil erneuert und erweitert. Die übrigen Gebäude haben in der Mitte des 18. Jhs. ihr heutiges Aussehen erhalten. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das heutige Schloss befindet sich auf einem rechteckigen Areal mit abgerundeten Ecken von ca. 67 x 62 m Größe. Von der Burg ist nur noch die Befestigung bestehend aus einer Ringmauer und eines heute trockenen, 20 m breiten Wassergrabens mit Zwinger erhalten. Vor allem im Süden sind noch Reste eines Walls und eines zweiten Grabens erkennbar. Der dreigeschossige Torbau mit Walmdach und spitzbogiger Durchfahrt stammt im Kern noch aus dem Mittelalter, seine heutige Gestalt erhielt er aber erst im 18. Jh. Dies betrifft auch die anderen Schlossgebäude. Der Hauptbau im Nordosten ist ein dreigeschossiger, verputzter Walmdachbau mit Mittelrisalit. Im Norden steht ein zweigeschossiger, verputzter Satteldachbau mit Zwerchhaus. Westlich ist an ihn ein dreigeschossiger Putzbau mit Satteldach angebaut. Einzeln steht ein einstöckiges Nebengebäude Fachwerkgiebel und Halbwalmdach. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine