EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Windelsbach

Geschichte:

Es ist möglich, dass schon die Reichsküchenmeister von Nordenberg hier im 13. Jh. Eine Burg errichte hatten, doch fehlen dafür die archivalischen oder archäologischen Belege. Seit 1274 saß hier ein Ortsadelsgeschlecht als Nordenberger Ministeriale. Der Ort war ab 1383 im Besitz der Reichsstadt Rothenburg oder einzelner Rothenburger Bürger. 1531 und 1535 erwarb ihn der Markgraf von Ansbach, damals hat ein Schloss schon bestanden. Aus dem Jahr 1545 wird ein Überlassungsvertrag mit Sebastian von Mußlohe überliefert, der im Schloss wohnen sollte. 1573 ließ Markgraf Georg Friedrich von Ansbach das bestehende Schloss inmitten seines Jagdreviers errichten. Ständig bewohnt war das Schloss nur von einem Burgvogt. 1700 wurde es zu einer Kaserne für eine Infanterie- und eine Kavalleriekompanie umgebaut, doch 1706 verließ das Militär es wieder. Das Schloss blieb nun Dienstsitz des markgräflichen Wildmeisters und Zolleinnehmers. Nach dem Übergang Ansbachs an Preußen 1792 wurde das Schloss zum Sitz eines Försters und 1885 zum Forstamt.1889/90 wurde eine Schule eingerichtet. 1974 wurde das Schloss in private Hände verkauft. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Bauentwicklung ist unbekannt. Das Schloss wurde laut der Jahreszahl über dem Torbogen im Jahr 1573 durch den markgräflichen Baumeister Berwart errichtet. 1618 musste das Fachwerk teilweise erneuert werden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss in den Jahren 1644 bis 1646 von durchziehenden schwedischen Truppen geplündert und schwer beschädigt. Daraufhin erfolgte 1659 ein Teilabriss. Von 1686 bis 1688 wurden grundlegende Renovierungsarbeiten vorgenommen. 1730/31 wurde ein Teil des Schlosses als unrettbar abgebrochen, wahrscheinlich der Turm und der Nordflügel. In den 1820er Jahren wurden Reparaturarbeiten durchgeführt und im Südflügel Gesinderäume und Stallungen eingerichtet. 1910 wurde der baufällige nördliche Teil des Westflügels auf Abbruch verkauft und abgetragen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Schlossareal umfasst ein Rechteck von ca. 45 x 35 m Ausmaß. Das ursprüngliche Schloss bestand aus einer Vierflügelanlage, die in ihrem Aussehen noch sehr einer Burg glich. Sie war von einem Wassergraben mit Wall umgeben und besaß vier Ecktürme sowie einen Hauptturm. Heute zeigt sich das schmucklose Schloss als zweigeschossige Zweiflügelanlage mit angesetzten Strebepfeilern und rundbogiger Tordurchfahrt. Auf der Hofseite sind die Fassaden über einem massivem Erdgeschoss aus Fachwerk errichtet. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine