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Altscharfeneck

Geschichte:

Als Initiator der Burggründung (Alt-)Scharfenberg kommt im zweiten Jahrzehnt des 13. Jhs. der Reichsministeriale Heinrich I. von Scharfenberg (s. Burg Scharfenberg bei Annweiler) in Betracht. Zu den bedeutendsten Mitgliedern der Familie zählt ohne Zweifel Heinrichs jüngerer Bruder Konrad, der die Bischofsstühle von Speyer und Metz innehatte und schließlich zum Reichskanzler aufsteigen konnte. Nach der Burg Scharfeneck benannte sich eine Seitenlinie der Herren von Scharfenberg. Noch 1318 galt die Burg Altscharfeneck als Reichsburg. Zwei Jahrzehnte später gelangte die Anlage anteilig an Hans von Kirrweiler, der 1339 seinen Anteil an Pfalzgraf Rudolf II. veräußerte. Johann von Scharfeneck trug die Burg seinerseits 1363 Rupprecht II. zu Mannlehen auf. Nach dem Erlöschen der Familie von Scharfeneck im Jahr 1416 gelangten Burg und Herrschaft an Kurpfalz. 1472 überließ Pfalzgraf Friedrich I., der Siegreiche, die von ihm usurpierte Herrschaft seinem Sohn Ludwig, der in der schriftlichen Überlieferung seit 1488 den Titel Herr zu Scharfeneck, Graf von Löwenstein führt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte die Burg Altscharfeneck ihre Bedeutung verloren und wurde zu Gunsten der Burg Neuscharfeneck aufgegeben und fiel wüst. Im 18. und 19. Jh. dienten Werksteine der Burgruine zum Bau der Festungen Landau und Germersheim. Der größere Teil der Anlage wurde im Zuge der während des Germersheimer Festungsbaus vorgenommenen Erweiterung des Frankweiler Sandsteinbruchs zerstört. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Angaben zur baulichen Entwicklung der nach 1200 gegründeten Anlage sind aufgrund der Zerstörung des Geländes und der wenigen baulichen Reste nicht möglich. (Dieter Barz)

Baubeschreibung:

Die auf einer Felsnase am nordöstlichen Ende des Ringelsberges am Eingang des Hainbachtales gelegene Burgstelle Altscharfeneck galt bis in die 1950er Jahre als vollständig abgegangen. Im Jahr 1954 stieß man jedoch auf bescheidene bauliche Reste der Anlage. Im Zuge von Grabungen wurden Teile von Mauerzügen und Gräben freigelegt. Ferner stieß man auf Keramik und Metallfunde. Heute sind die zum großen Teil erneut überwucherten Mauerreste nur sehr schwer im Gelände auszumachen. (Jens Friedhoff)