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Granheim, Burgstall

Geschichte:

Der Ort für das 11. Jh. (Chronik 16. Jh.) als Granhaim, 1208 als Graneheim (ungedeutet) belegt. Nach Ausweis von Grabfunden vielleicht ein Ort der ältesten Siedlungsschicht. Eine niederadelige Familie, die sich nach dem Ort benannte, ist von 1208 bis um 1250 belegt. Es handelt sich wohl ursprünglich um Ministeriale der Herren von Steußlingen, später Gundelfinger. Um 1249/1251 bildete sich die Linie Maisenburg und Granheim der Herren von Gundelfingen. Dieser Zweig war wohl auf einer der beiden Burgen wohnhaft. 1246 trug Swigger von Gundelfingen Burg (im Ort?) und den Burgstall dem Kloster Reichenau zu Lehen auf. Die Familie starb nach 1368 aus. Über deren Erben, die Grafen von Helfenstein, kam der Ort 1407 an die Wöllwart. Von diesen 1415 an die Speth, die auch den Besitz der Truchsessen von Bichishausen und somit den ganzen Ort erwarben. Das Rittergut war beim Kanton Donau eingeschrieben und kam erst 1805 an Württemberg. Oberamt (1938 Landkreis) Ehingen. (Christoph Engels)

Bauentwicklung:

Wohl um 1100 entstanden soll die Anlage über dem Ort 1246 nur noch ein Burgstall gewesen sein. (Christoph Engels)

Baubeschreibung:

Oberhalb der Siedlung direkt an der Kante eines durch Felsen bedingten Steilabhanges liegt ein kleiner trapezförmiger Burgstall. Seine Innenfläche an der Bergseite lediglich 5,2 m breit und seine 7,3 m langen Schenkel öffnen sich zur Talseite. Damit ist hier kaum mehr Platz als für ein Gebäude. Die Innenfläche ist zudem nicht horizontal, sondern fällt von West nach Ost um ca. 4 m ab. Darum zieht ein 4-5 m breiter Graben von lediglich 1-1,5 m Tiefe. Inwieweit er in den anstehenden Fels eingeschlagen ist oder insbesondere im Westen mit großen Findlingen ausgekleidet wurde, lässt sich ohne Grabungen nicht feststellen. Im Süden wurde aus den Grabenaushub ein Außenwall gebildet, um den Geländeabfall auszugleichen. Direkt westlich der Anlage wurde ein künstliches Plateau geschaffen in den eine Mulde möglicherweise den Standort eines Gebäudes von 5,2 m Kantenläge anzeigt. Jedwede Befestigung lässt sich hier aber nicht ausmachen. Beide Geländeformen erinnern eher an Relikte neuzeitlicher Gartenarchitektur, denn mittelalterliche Wehrbauten. Allein die Lage spricht für die Ansprache als Burgstall, was spätere Überformungen aber nicht ausschließen mag. (Christoph Engels)

Arch-Untersuchung/Funde:

Konnten nicht ermittelt werden.