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Dachsberg bei Obermarchtal

Geschichte:

Zu dem auch schon als vorgeschichtliche Anlage angesprochen Burgstall fehlen bislang schriftliche oder archäologische Hinweise zu seiner endgültigen Interpretation. 1230 wird der Dahseberg ohne jeden Hinweis auf die Burg genannt. Möglicherweise zugehörig war die 805 ersterwähnte und im 13. Jh. abgegangene Wüstung Dachdorf. In der Blütephase des Stiftes Obermarchtal im 13. Jh. führte die Grangienwirtschaft zum Wüstfallen einiger ländlicher Siedlungen in der nächsten Umgebung. Noch heute zeugt die auffallend große Gemarkung von diesem Prozess. (Christoph Engels)

Bauentwicklung:

Die Anlage soll spätestens im 12. Jh. erbaut worden sein. (Christoph Engels)

Baubeschreibung:

Bei der Anlage handelt es sich um eine langovale Motte des Mittelalters mit einer Plateaufläche von 8 auf 25 m. Sie erhebt sich ca. 10-20 m über das Gelände. Darum liegt ein Wall von 0,5 bis 2,5 m Höhe. Dieser ist nur an der Nordseite unterbrochen. Mangels Schuttkegel der abgerutschten Erdmassen, ist es aber schwer die bereits publizierte These von einem hierfür ursächlichen Hangrutsch nachzuvollziehen. Da der nördlich anschließende Waldboden sich durch kräftigen Grasaufwuchs auszeichnet wäre es möglich, dass sich hier ein Feuchtgebiet o.ä. eine Befestigung als unnötig erscheinen ließ. Im Westen hindert ein weiterer Wall an einer Annäherung, im Osten befindet sich lediglich eine Terrasse (verflachter Wall?). Die Anlage ist von zahlreichen Tierbauten durchsetzt. Es gibt Scherben und (rezente Wildtier-) Knochenfunde, doch keine Steine, Mörtel- oder Ziegelreste. (Christoph Engels)

Arch-Untersuchung/Funde:

1893 wird von schwarzen Scherben berichtet, die die Fuchs- und Dachsbaue hervorgebracht hätten. März 2014 wurden von U. Frank spätmittelalterliche Scherbenfunde gemeldet. Weitere Scherbenfunde brachte eine Begehung 2022.