EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Lindelbrunn

Geschichte:

Die Burg Lindelbrunn wurde vermutlich im ausgehenden 12. Jh. als Reichsburg erbaut. Ihre urkundliche Erstnennung datiert freilich in das Jahr 1268. Als erstes namentlich bekanntes Mitglied der Reichsministerialenfamilie, die sich nach der Burg benennt, tritt in den 1250er Jahren Dieter von Lindenbrunn in Erscheinung. 1274 übertrug Rudolf von Habsburg Lindelbrunn als Reichslehen an die mit ihm verbündeten Grafen Emich IV. und Friedrich III. von Leiningen. Im Jahr 1317 gelangte Lindelbrunn schließlich in Leiningischen Besitz. Im Zuge der leiningischen Teilung 1317/18 erhielt Jofried die Burg. Wenige Jahre später finden wir die Grafen von Zweibrücken auf der Burg, die sie 1358 dem Pfalzgrafen Ruprecht I. öffneten. In den folgenden Jahrhunderten befindet sich die Burg in gemeinschaftlichem Besitz von Leiningen und Zweibrücken. 1440 und 1470 kam es zur Belagerung und Einnahme der Burg durch die Städte Speyer und Landau. Nach ihrer Zerstörung im Bauernkrieg 1525 blieb die Burg Ruine. Seit 1963 befindet sich die Anlage im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz (Burgen - Schlösser - Altertümer). (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Dem ältesten Baubestand gehört ein Gebäude im Südwesten der Kernburg an.. Nach einer Säulenbasis kann dieses ins 12. Jahrhundert datiert werden. Um 1200 erfolgte ein umfassender Ausbau mit einem Saalbau/Wohnbau-Komplex und einer Kapelle. Im 14. Jh. wurde der südwestliche Wohnbau umgebaut und Teile der Ringmauer erneuert. Möglicherweise stammt auch der Brunnen in der Vor- oder Unterburg aus dieser Zeit. (Dieter Barz)

Baubeschreibung:

Die Oberburg wird von einem Saalbau (115 m² pro Geschoss) mit westlich anschließendem Wohnbau (mindestens 2 Geschosse) und einer freistehenden Kapelle dominiert. Neben dem Wohnbau stand anscheinend ein Stall. Der südwestliche Wohnbau besitzt einen Raum mit Säulenbasen in den Ecken. Hier kann die ursprüngliche Kapelle angenommen werden. Dieses Gebäude mit einer vogelagerten Zisterne wurde später umgebaut. In der Unterburg liegt ein Brunnen. (Dieter Barz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keramik-Lesefunde ab dem 12. Jahrhundert;
Würfel-Kapitell 12.Jh. (verschollen)