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Arbing

Geschichte:

1137 erscheint erstmals ein Gerboto de Arbingin, ein Ministerialer der hochfreien Perger. In der Folge wird Arbing Lehen der Kuenringer, später der Liechtensteiner. 1356 ist ein Wetzel von Erwing genannt, 1393/94 Dietmar der Wezel von Ärbing. Von 1406 bis 1523 sind die Walchen Lehensträger, bis 1544 folgen die Geyer von Osterburg, bis 1557 die Beck von Leopoldsdorf, bis 1590 die Ylsung von Trazberg. 1602 erwirbt Frh. Hanns Jakob Löbl die Herrschaft, durch seine Tocher gelangt sie an die Sprinzenstein, die sie schon 1622 an Gf. Leonhard Helfrich Meggau verkaufen, der sie mit Greinburg vereint. 1825 bis 1906 besitzen die Gfn. Clam-Martinic das Gut, sie verkaufen das verfallende Gebäude an den Gastwirt Josef Schweiger.
(P.S.)

Bauentwicklung:

Weder aus der historischen Überlieferung noch aus der geringen erhaltenen Bausubstanz lassen sich gesicherte Angaben zur Baugeschichte erbringen.

Baubeschreibung:

Auf einem sanften Hügelsporn über dem breit aufgeschwemmten Donautal liegt das ovale Bauensemble des ehemaligen Schlossbereichs. Während der Vischerstich von 1674 hinter einer Zinnenmauer mit Eckturm noch zahlreiche Schlossgebäude zeigt, präsentiert sich das Plateau heute in offener dörflicher Bebauung, bei der nur die historischen Ansichten ältere wehrhafte Grundlagen vermuten lassen.
Im Zentrum steht frei die gotische Pfarrkirche Hl. Johannes, deren romanischer Nukleus mit typischem Patrozinium als ehemalige Burgkirche bzw. -kapelle anzusprechen ist. Sie dürfte früh seelsorgliche Funktionen ausgeübt haben, weshalb von einer klassischen hochmittelalterlichen Burg-Kirchenanlage auszugehen ist. Südlich wurde vor 1483 (ehem. Jahreszahl) ein Seitenschiff als Stifterbereich angebaut. Der hohe Kirchturm zeigt mit Ecktürmchen, Erkern und Rundbogenzinnen wehrhafte Elemente. Er stammt jedoch wie der angrenzende Chor laut Dehio erst aus der Zeit um 1510, der repräsentative Aufsatz wird vor bzw. um 1600 datiert, somit kann hier keinesfalls von einem älteren Bergfried der Burg ausgegangen werden.
Noch heute wird der westliche Schlossberg von einem großen, viergeschoßigen Kastenbau dominiert, dessen mächtige Kreuzgratgewölbe auf viereckigem Pfeiler sowie Stichkappentonnen mit stuckierten Graten ins ausgehende 16. Jh. datieren. Geometrische Feldermuster und Prägestuckleisten verraten eine einst repräsentative Ausstattung, außen wirkt der verfallende Bau nüchtern und klobig. Die Positionierung im steilen Hang deutet auf einen nachmittelalterlichen Neubau ohne ältere Grundlagen. Das südlich der Kirche gelegene Gasthaus ist mit historischen Ansichten vergleichbar, die hier entlang einer Ringmauern zwei randständige Gebäude mit Abtritterker und Walmdach zeigen. Östlich befindet sich an Stelle des einstigen Wirtschaftshofes ein geräumiges Plateau.
(P.S.)