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Hohenstein a.d.Krems

Geschichte:

1156/71 wird erstmals ein "Reinpreht de Hohinstaine" in einer herzoglichen Urkunde genannt. Zwischen 1205 und 1220 werden die Brüder Hugo v. Rastenberg und Konrad v. Hohenstein erwähnt, sowie zwischen 1265 und 1284 mehrfach Albero v. Hohenstein und sein Bruder Otto v. Rastenberg. Die Hohensteiner, durch die gemeinsamen Nennungen ab 1200/1220 als "Nebenlinie" der Hrn. v. Ottenstein-Rastenberg anzusehen, sind bis 1391 vielfach in Urkunden vertreten. 1377 wird in der Burg eine Kapelle zum Hl. Petrus erwähnt, 1388 ein Burgkaplan Haymo. 1391 verpfändet Hans v. Hohenstein die Burg an Konrad v. Lichtenegg. 1429 wird sie als "castrum" genannt. 1430 gelangt der Besitz an die Starhemberg. Die Burg wird bereits 1456 als öde bezeichnet und gelangt 1570 bis 1606 an die Hrn. v. Landau, anschließend an Georg Rattenberger. 1675 ist Hohenstein im Besitz der Hrn. v. Weixelburg, 1698 in jenem Ferdinand Franz v. Enkevoerts und 1725 in jenem Frhn. v. Gudenus. Die Familie ist noch heute im Besitz des Gutes. (G.R.)

Bauentwicklung:

Die nicht bedeutend große Burganlage befindet sich jedoch im Zustand fortschreitenden Verfalls. Der zentrale, höchste Bereich, ein Plateau von 35 m Länge und max. 23 m Breite, wird durch einen bereits verflachten Halsgraben gegen den südl. überhöhenden Bergrücken gesichert. Hier im S finden sich weitgestreute, verstürzte Trümmer eines ehem. Bergfrieds und ehem. Bering- und Vorwerkanlagen. Das Plateau wird großteils von tlw. tief in den Hang fundamentierten Mauerresten umgeben, die vereinzelt noch in das 13. Jh. zurückreichen. Nur an der nördl. Talseite befindet sich noch ein Teil der 3-gesch. aufgehende NO-Ecke eines Palasbaues mit ca. 2,30 m starken Mauern. An diesen Mauerteilen sind bemerkenswerte, stark geschrägte Fensteröffnungen mit gequaderten Laibungen und eine in der östl. Mauerschale angelegte Stiegenanlage zur tieferliegenden Kapelle zu beobachten. Darüber hinaus sind in diesem Bereich nur Futtermauern und Schutthügel der weiteren Innenverbauung festzustellen. Der heutige Palas ist als kompletter Neubau des Spätmittelalters zu sehen, der ältere bzw. nicht mehr erhaltene Bauteile des 12. und 13. Jhs. ersetzte. Auf der tieferen, östl. Terrasse liegt die Burgkapelle, ein gedrungener Apsidensaal von ca. 8,40 x 8,00 m. Das aufgehende Mauerwerk ist, bis auf einen tiefen Einsturz an der SW-Ecke und im Apsisbereich, gut erhalten. Weiters sind die Reste eines ehem., profanen, über eine Brücke vom Palas zugänglichen Obergeschoßes erhalten, erhaltene Balkenhölzer erlauben die Rekonstruktion einer darunter befindlichen Empore im Westbereich. Zwei erhaltene rom. Trichterfenster zeigen die urspr. Befensterung. Der einsturzgefährdete, gequaderte Triumphbogen sitzt auf 2 qualitätsvollen Kämpfersteinen auf, der linke zeigt ein Würfelmuster, der rechte Hohlkehle und Rundwulst. Die Kapelle ist nach Ausweis der Mauerstruktur der älteste erhaltene Bauteil der Burg. Besonders im Basisbereich findet sich hier auf Lage gearbeitetes Bruchsteinmauerwerk in horizontaler, noch sehr tektonischer Ausbildung, das etwa in die M. d. 12. Jhs. zu datieren wäre. Am Kapellenplateau und am O-Hang, wo der ehem. Zugang zu rekonstruieren ist, liegen die stark verfallenen Reste mehrphasiger Zwinger- und Vorwerkanlagen des 13. - 15. Jhs. (G.R.)

Baubeschreibung:

Die Burgruine erstreckt sich über mehrere durch Felsstufen getrennte Terrassenstufen und lässt sich auf Grund des fortgeschrittenen Verfalls nur mehr teilweise rekonstruieren. Bergseitig war die Burg durch einen quadratischen Bergfried und einen vorgelagerten Halsgraben geschützt, an der talseitigen Terrassenkante ist der spätmittelalterliche Palas situiert; auf der darunter liegenden Hangstufe befindet sich die romanische Burgkapelle, darunter Reste von Zwinger- und Vorburganlagen.