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Ellar

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge der auf einem Höhenzug gelegenen Burg Ellar reichen bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. In den Schriftquellen ist erstmals 1323 von den in Diensten der Grafen von Diez stehenden Burggrafen von Ellar die Rede. Die Anlage, in der Nähe zweier sich kreuzender Handelsstraßen gelegen, bildete den nördlichen Stützpunkt des Territoriums der Grafen von Diez. 1337 erwarb Graf Johann von Nassau-Hadamar Burg und Talsiedlung Ellar. Auch unter nassauischer Herrschaft bildete der Ort Ellar einen wichtigen Herrschaftsmittelpunkt und war Sitz eines eigenen Landgerichts. 1367 gingen Burg und Ort Ellar an die Grafen von Katzenelnbogen über, die 1372 für den Ort durch ein kaiserliches Privileg Karls IV. Stadtrechte erwirkten. Nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen fiel deren Erbe und somit auch Ellar 1479 an die Landgrafschaft Hessen. Nach wechselnden Besitzverhältnissen gelangte Ellar 1557 an Nassau und wurde 1607 der Grafschaft Nassau-Hadamar zugeschlagen. Die Burg geriet offenbar bereits vor 1600 in Verfall und wurde zur Ruine. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwcklung der Burg bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Erschwert wird die Bauforschung durch das Fehlen jeglicher architektonischer Details, wie Fenster- oder Türgewände. Sehr wahrscheinlich wurde die recht einfache, im Wesentlichen aus einem großen rechteckigen Mauerblock bestehende Anlage in einer Bauphase aufgeführt. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die spätmittelalterliche Burg Ellar wurde sehr wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf einem Höhenrand über einem Seitental des Elbaches errichtet. Selbst in ruinösem Zustand beeindruckt die Anlage durch ihre Monumentalität. Erhalten blieb lediglich ein über rechteckigem Grundriss von 22 x 27 m aus Basaltquadern aufgeführter Mauerblock mit einer Mauerstärke von 2 m im Sockelbereich. Architekturformen, die eine Datierung erlauben, sind nicht erkennbar. Auch die Binnenstruktur der Anlage konnte bislang noch nicht geklärt werden. Verunklärt wird das bauliche Erscheinungsbild durch starke Restaurierungsmaßnahmen, sowie einen frei rekonstruierten turmartigen Aufsatz mit flachem Zeltdach auf einer Ecke der Ringmauer. (J.F.)