EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Landsberg a.d. Ruhr

Geschichte:

Graf Adolf IV. von Berg ließ in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Burg Landsberg errichten. Ab 1291 sind die Ritter von Landsberg in den Urkunden nachzuweisen. Ab 1548 waren Amt und Burg Landsberg erbliches Lehen. Durch Heirat ging die Burg 1713 an die Familie von Bevern, die sie 1825 an den Freiherrn Johann Gerhard von Carnap verkaufte. Bereits 1837 wurde die Burg von Freiherr Franz Engelbert von Kandsberg-Velen zu Drensteinfurt "zurück"gekauft. 1903 aus wirtschaftlichen Gründen an den Industriellen August Thyssen verkauft, ließ dieser die Burg zu seinem Alterssitz umbauen. (T. Bunte)

Bauentwicklung:

Wahrscheinlich war bereits die erste Burg des 13. Jahrhunderta eine Anlage in ähnlichen Dimensionen wie die heutige Burg und von einer Mauer umschlossen. Zu dieser Burg dürfte bereits der aus Bruchsteinen aufgemauerte Bergfried, und möglicherweise auch das Tor gehört haben, das im 14./15. Jahrhundert um ein Geschoss mit Zinnenkranz ergänzt wurde. Zur gleichen Zeit wurde auch der kleine Rundturm im Norden der Anlage errichtet. Das heutige Erscheinungsbild sowie die weiteren Nebengebäude der Burg gehen auf spätere Aus- und Umbauphasen zurück. Ab 1655 wurde die Anlage durch Arnold Friedrich von Landsberg entfestigt und erweitert, während in den Jahren 1903/04 der Ruhrindustrielle August Thyssen das Schloss zu einem repräsentativen Wohnsitz umbauen ließ. (T. Bunte)

Baubeschreibung:

Umfangreiche Burganlage des 13. Jahrhunderts, deren heutiges Erscheinungsbild jedoch auf Umbauphasen des frühen 17. Jahrhunderts sowie vor allem des frühen 20. Jahrhunderts zurück geht. Zur ersten Bauphase sind der Bergfried und das Tor zu rechnen. Typologisch ist Landsberg den Höhenburgen in Spornlage zuzuordnen. Die Positionierung des quadratischen, übereck gestellten Bergfrieds in unmittelbarer Nachbarschaft zum Burgtor weist die Anlage als Frontturmburg aus. Abgesehen von dem Tor ermöglichte der Hauptturm die Kontrolle des Zugangsweges zur Burg. Der Turm gehört dem ausgehenden 13. Jahrhundert an und wurde, wie die Ergebnisse einer 2002 durchgeführten bauhistorischen Untersuchung belegen, im 14. oder beginnenden 15. Jahrhundert um ein Stockwerk erhöht und mit einem Zinnenkranz versehen. Etwa zur gleichen Zeit (14./15. Jahrhundert) entstand der dreigeschossige Rundturm an der Nordspitze der Burg. Die im Vorfeld der Burg gelegenen barocken Gartenanlagen, die Renier Roidkin in den 1720er Jahren auf einer Tuschezeichnung wiedergibt, sind einem englischen Landschaftsgarten gewichen. (T. Bunte; J. Friedhoff)