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Rischenau

Geschichte:

Rischenau wird 1269 als Dorf in der Grafschaft Schwalenberg bezeichnet. 1346 wird das "sloß" Rischenau erstmals erwähnt, 1352 werden Burg und Stadt Rischenau zwischen den Brüdern Bernhard V. und Otto zur Lippe geteilt. Die Gründung der Burg wird für das ausgehende 13. Jahrhundert angenommen. Um 1350 gelangten Burg und Stadt in den Besitz der Edelherren zur Lippe, die beides zur Hälfte zwischen 1392 (von Bevern) und 1399 (von Brenken) verpfändeten. Vermutlich erfolgten Zerstörungen von Burg und Stadt in der Eversteinschen 1404-07 und in der Soester Fehde um 1447, danach sank die einstige Stadt zum Flecken herab. Die Burg scheint nicht wieder aufgebaut worden zu sein. (R.Pieper)

Bauentwicklung:

Bei den Bodenbeobachtungen konnte eine differenziertere Bauentwicklung nicht festgestellt werden; sie ist wegen der recht kurzen Nutzung auch wenig wahrscheinlich. Vermutlich entstand die im Verhältnis zur Stadt recht groß angelegte, aber in der Bausubstanz recht bescheidene Burg im wesentlichen in einem Zuge. (R.Pieper)

Baubeschreibung:

Als Hauptgebäude der Burg konnte ein rechteckiges Turmhaus von 10,5 x 16,5 m Grundfläche auf ca. 2 m angeschüttetem Hügel ergraben werden, an dessen Südostecke ein Maueranschluss nach Osten unter ein neuzeitliches Gebäude führte; vermutlich lag am Schnittpunkt dieser Mauer mit dem Graben das Zugangstor. Möglicherweise war das Erd- bzw. Kellergeschoss auf einer Mittelstütze gewölbt. Ein Graben von 12-15 m Breite mit einer 1,0 m breiten Trockenmauer umgab das Gelände, festgestellt wurde ein weiterer Graben mit Trockenmauerresten. Die gefundene Keramik datiert in das 13./14. Jahrhundert.
Westlich vorgelagert der sichelförmig-schmale, steil abfallende Burgberg, durch einen Bachlauf von der Hauptburg getrennt. (R.Pieper)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubegleitende Bodenbeobachtungen und Sondagen 1956-1961, 1968/69. Keramik des 13./14. Jahrhunderts.