Geschichte:
Die Burg wird in Urkunden ab dem 15. Jahrhundert Emondshof genannt. 1476 übernahm ein Steffen von Molenbach genannt von Breyloe das Lehen für sich und seine Miterben, Ende des 15. Jahrhunderts besaß es Gerhardt von Molenbach genannt Breyloe. Durch Heirat mit dessen Tochter Anna von Breyloe kam im Jahr 1515 Thomas von Nevelstein in den Besitz der Burg. Die von Nevelstein besaßen den Sitz bis 1616, als die männliche Linie mit Johann von Nevelstein ausstarb. Seine Gattin Elisabeth von Olmissen genannt Mulstroe ließ sich mit dem Rittersitz belehnen, obwohl auch ihre Schwager Johann von Obsinnich genannt Roe und Goswin von Warrenberg Anspruch auf diese Lehengüter erhoben. Nach Beilegung der jahrelangen Erbstreitigkeiten erfolgte 1621 die Belehnung an Johann von Obsinnich genannt Roe, dem 1645 sein Neffe Wilhelm von Warrenberg nachfolgte. 1652 wurde Dederich Bertram von Reboderath neuer Lehensträger. Dessen Geschlecht blieb bis ins 18. Jahrhundert im Besitz der Burg. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Familie von Bronsfeld dort ansässig. 1877 erwarb das Anwesen ein Herr Landvogt aus Düsseldorf, der es 1883 wegen seines schlechten Zustandes zum Abbruch verkaufte. Ein Teil des Grundbesitzes wurde damals gleichfalls veräußert. Den Rest des Grundbesitzes erwarb die Firma Paul Teeuwens Söhne, die eine Fabrikanlage darauf errichtete. (Markus Westphal)
Bauentwicklung:
Die Burg bestand aus einer Hauptburg, "Principall-Hauß" genannt, und einer Vorburg. In einer Beschreibung von 1581 heißt es: "Haus und Hoff, Weieren, Graben und Garden, anhaltend ungeverlich vier Morgen." Kurze Zeit danach erfolgte ein Ausbau, doch schon 1659 wird die Burg als "baufellig" und "mit vielen Schulden also beschweret" beschrieben. Bis zum Abbruch Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich an diesem Zustand anscheinend kaum etwas. (Markus Westphal)
Baubeschreibung:
In der durch eine starke Mauer gesicherten Vorburg gab es ein Wohnhaus, eine Scheune und die Stallungen neben großen Holz- und Wagenschuppen. Für den Notfall befand sich hier auch eine Rossmühle. An einen Göpel gespannte Pferde setzten dann die Mahlsteine in Bewegung. Um über den Wassergraben „durch die vorderste Pfortz“ in die Vorburg zu gelangen, benutzte man nach dem Ausbau um 1600 „die fordere Bruggen“, die 24 Fuß lang und 12 Fuß breit war,. Eine zweite Brücke, „die obriste Brugk“, führte über den trennenden Burggraben in die Hauptburg. Ein Brückenteil nahe der Hauptburg war aus Holz und konnte hochgezogen werden. Das Haupthaus besaß einen Keller. Dessen Sohle lag über dem Wasserspiegel der Burggräben, und die Fundamente waren hier noch drei Fuß dick. Von der durch zwei rechteckige Türme gesicherten Hauptburg führte eine weitere Brücke aus Holz von 84 Fuß Länge in den Burggarten, der gleichfalls „rund umher im Wasser liegt“. Nach der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts nehmen die gesamten Burgbauten eine Fläche von rund 80 mal 40 Metern ein. Heute kennzeichnen nur noch Bodenwellen westlich des Schleifweges den Standort der ehemaligen Burg. Eine westlich der Fabrik vorhandene Geländestufe von 1-2 Metern dürfte die ehemalige Begrenzung des östlichen Wassergrabens anzeigen. (Markus Westphal)