EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Leysiefen

Geschichte:

Die erste urkundliche Erwähnung der Anlage erfolgte im Jahr 1280 als Graf Adolf V. von Berg und seine Frau die Burg für 400 kölnische Mark erwarben. Zuvor war sie im Besitz der Familie von Zobbe. Der Ankauf durch Adolf während einer Fehde mit dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg erfolgte vermutlich aufgrund von strategischen Überlegungen. Mit dem drei Kilometer westlich erfolgten Bau der Wasserburg Nesselrath verlor Burg Leysiefen ihre strategische Bedeutung. 1494 wurde sie schließlich an den bergischen Erbmarschall Bertram von Nesselrode verkauft. In bürgerliche Hand gelangten die Burg und ihr zugehöriger Hof im Jahr 1794. Der Wirtschaftshof lebt vermutlich im gleichnamigen Wohnplatz Leysiefen fort. (Tanja Potthoff).

Bauentwicklung:

Die baugeschichtliche Entwicklung ist auf der Basis des derzeitigen Forschungsstandes nicht nachzuvollziehen. Funde aus dem Bauniveau und der Fundamentgrube eines Fundamentes im Westen des Suchschnittes lassen sich in das 11./12 Jahrhundert und an den Anfang des 13. Jahrhunderts datieren. Die sich daraus ergebende Datierung lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres auf andere Bauteile der Burg übertragen. (Tanja Potthoff)

Baubeschreibung:

Der Burgplatz Zoppesmur liegt auf einer spornartigen Kuppe der Wupperterrasse etwa 100 m nördlich des Wohnplatzes Leysiefen.
Das rechteckige, knapp 40x40 m große Plateau, auf dem die Burg steht, wurde durch verschiedene Geländearbeiten reliefiert und ist etwa 8 m hoch. Im Osten wird es durch einen etwa 60 m langen Graben flankiert, durch dessen Sohle ein Bach fließt. Im Norden ist ein knapp 70 m langer Wall vorgelagert. Der Zugang zum Plateau erfolgte in der Südwestecke.
Von der eigentlichen Burg sind noch einige Mauerreste erhalten. Die unregelmäßig rechteckige oder polygonale Anlage ist etwas kleiner als das oben beschriebene Plateau. Reste der Ringmauer sind vor allem im Osten erhalten. Ferner ist ein kleines Stück im Nordwesten der Anlage sichtbar. Markant ist das Fundament eines annähernd quadratischen, turmartigen Gebäudes in der Nordwestecke der Anlage. Möglicherweise war der Bau, der eine Grundfläche von 7,5x8 m aufweist, im Westen an die Ringmauer angelehnt.
Bei der archäologischen Untersuchung zeigte sich, dass die Bau- und Nutzungsniveaus im Inneren weitestgehend zerstört sind. Lediglich im Westen konnten ein Bauhorizont und die Fundamentgrube des Turms belegt werden. (Tanja Potthoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Das Rheinische Landesmuseum Bonn legte 1962 einen 15 m langen und 2 m breiten Sondageschnitt an, der in Ost-West-Richtung über die Bergkuppe führte und den Ursprung der Anlage klären sollte.
Die ältesten Keramikfunde (graublaue Ware) datieren noch in das 11./12. bzw. an den Anfang des 13. Jahrhunderts. Es überwiegt jedoch Keramik aus dem 14./15. Jahrhundert. (Tanja Potthoff)