EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kutyavár

Geschichte:

Die in den mittelalterlichen Quellen als "castellum" bezeichnete Anlage – etwa 500 m westlich von dem ehemaligen Dorf Diód, auf dem Gebiet des sog. Kokert-puszta, entstand vor 1413. Gegründet wurde die Burg von der Familie Csévi Sáfár. 1417 wurde die Anlage erstmals verpfändet und 1422 verschenkt. Als "castellum desertum" bezeichnet gelangte die Burg von der Witwe von András Csapi in den Besitz des Vizeburgvogtes von Buda, László Setétkúti. 1461, nach dem Tode von Setétkúti gab der König das Schlos dem Aristokraten Imre Hédervári. Ab 1517 gehörte es der Familie Ákosházi Sárkány. Nach der Eroberung Budas durch die Osmanen (1541) spielte die Anlage wahrscheinlich keine Rolle mehr und verfiel. In den Quellen des 17. Jhs. wird die Anlage als eine Zuchtstelle der königlichen Hunde (Kutyavár=Hundeburg) bezeichnet. (Istvan Feld)

Bauentwicklung:

Mangels archäologischer Grabungen ist nicht bekannt, ob die fast regelmäßige quadratische Anlage in einer einzigen oder in meheren Bauperioden entstand. Wir wissen nur, dass man mit einem Wohnbau entlang der Westmauer rechnen kann. (stvan Feld)

Baubeschreibung:

Im NO-Viertel der Stadt Érd, am Westufer des Kutyavári-Baches, auf einem 140 M hohen (relative Höhe: 10 M), auf seinem drei Seiten steilen Hügel stehen die Reste der Außenmauer einer einst fast quadratischen Befestigung. Die südlichen Teile wurden während der Errichtung eines Denkmals zerstört, als hier in etwa 1 M Breite die Aufüllungsschichten abgetragen wurden. Die Westmauer war wenigstens 50 M lang, sie steht in einer 7 M langer Strecke 2-3 M hoch, auf der Innenseite sind zwei Steinkonsole erhaltengeblieben. Ein weiterer Kragstein liegt in der Nähe. Im Nordwesten ist der 25 M lange Mauerzug gut zu verfolgen, von der Ostmauer sind nur niedrige Reste in einer Länge von 7-8 M zu finden. Im Inneren deuten schon keine weitere Baureste auf die ursprüngliche Disposition hin. (I.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine systematische Grabung fand bisher nicht statt. Wegen der in der Umgebung gefundenen Steindenkmäler nahm man schon im späten 18. Jh. einen römerzeitlichen Ursprung an. Flóris Rómer dokumentierte 1864 noch viel mehr Mauerreste, darunter eine kleine Toranlage. (Istvan Feld)