EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Szanda

Geschichte:

Der Erbauer der Burg ist unbekannt. Die Anlage erscheint in den Schriftquellen bereits 1327 unter den königlichen Besitzungen. Ab 1387 wurde die Burg als Pfand an verschiedene Adelsfamilien ausgegeben. Später gehörte Szanda zu den Gütern der Königin. Mitte des 15. Jhs. Wechselten die Inhaber der Burg häufig. 1456 erwarben der Erzbischof von Esztergom und die Familie Báthori die Burg. Die Osmanen eroberten die Anlage 1545. Eine 31 Personen umfassende Burgmannschaft ist noch für 1568 nachweisbar. Bald darauf wurde die Burg offenbar aufgelassen. (Istvan Feld)

Bauentwicklung:

Trotz der hier geführten Grabungen ist die Baugeschichte der Burg noch nicht geklärt. Der auf dem höchsten Punkt des Felsplateaus, in der NW-Ecke erbaute, später wahrscheinlich umgebaute quadratische Turm kann aus dem 13. Jh. stammen. Ebenso die auf dem etwas niedrigeren SO-Teil auch heute noch sichtbaren, in den Felsen gehauenen Räumlichkeiten. Die weiteren Bauten, besonders die O-W gerichtete Mauerzüge am Südhang, die runde Zisterne, sowie das dem Turm vorgelagerte, schon im westlichen Graben errichtete, Rondell (?) datieren in das 15., bzw. 16. Jh. (Istvan Feld)

Baubeschreibung:

Auf dem etwa 10 m breiten und 40 m langen Felsblock der 545 m hohen vulkanischen Bergkuppe steht nur die NW-Ecke des einstigen quadratischen Turmes in einer Höhe von 7 m aufrecht. Alle andere Bauteile sind in geringerer Höhe erhalten geblieben. So z.B. die Maueren des etwa 9 x 9 m großen Turmbaus. Die geschweifte innere Mauerflucht der nördlichen Turmmauer scheint sekundär zu sein. Östlich des Turmstumpfs zeigt die Felsoberfläche keine eindeutige Bauspuren auf. In der etwas tiefer liegenden SO-Ecke sind zwei, in den Felsen gehauene quadratische Räumlichkeiten zu finden (8 x 6 bzw. 4 x 7 m). Südlich unter dem Turm befindet sich die aus Backstein gebauten Zisterne mit einem inneren Durchmesser von 4 m. Die länglichen südlichen Aussenmauern sind stark bewachsen, sowie das der Westmauer angelehnte runde, als Rondell interpretierte Vorwerk. Diese Bauteile sind noch mit Mauerschutt bedeckt. Nach Westen ist das Burgareal durch einen Felsgraben von dem steil abfallenden Teil des Berges abgterennt. Von dort führte der Zufahrtsweg zur Befestigung.
Am Zugang zur Anlage sind noch bedeutende Reste einer urzeitlichen Burgwalles zu sehen, der früher wahrscheinlich den ganzen, mit dem Burgberg durch einen Sattel verbundenen Petersberg umgab. Die Befestigungsanlagen wurden aber - zusammen mit den Resten des mittelalterlichen Kapellenbaus auf dem Gipfel des Petersberges - durch moderen Steinbruchbetrieb vernichtet (Istvan Feld)

Arch-Untersuchung/Funde:

Anfang des 20. Jhs. Wurde zuerst die Zisterne gereinigt. Funde sind nicht bekannt. 1969-70 führte J. Gádor eine Grabung durch, deren Ergebnisse aber unpubliziert sind. Sie fand Fussbodenreste und Kachelkeramik in den östlichen Räumlichkeiten und konnte davor einen Gang identifizieren. Bei dem Turm nahm sie einen runden Vorgängerbau an. Das Fundmaterial bestand vorwiegend aus Keramik, aus der Zeit vom 12/13. Jh. bis zum 16. Jh. (Istvan Feld)