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Rath bei Mechernich

Geschichte:

Die Burg Rath erscheint erstmals urkundlich im Jahre 1312 als Sitz der Adelsfamilie von Rode. 1350 heiratete Alveradis von Rode den Erbmarschall Frambach Nyt von Birgel, wodurch das Jülichsche Lehen in seinen Besitz kam. Eine weitere Hochzeit brachte Burg Rath 1480 an die Familie von Nesselrode-Reichenstein, in deren Eigentum sie bis 1700 verblieb, bevor die Anlage abermals durch eine Ehe an den Freiherrn von Twickel fiel. Bereits das Jahr darauf verkauften die von Twickel das Anwesen mit seinen umfangreichen Gütern an den Herzog von Arenberg. Zu dieser Zeit war die Burg schon nicht mehr bewohnt und dem Verfall ausgesetzt. (Hans-Jürgen Greggersen)

Bauentwicklung:

Die Bauentwicklung der untergegangenen Anlage ist nahezu unbekannt. Aus einer um 1725 entstandenen Zeichnung lässt sich ein vermutlich noch aus dem Mittelalter stammender Eckturm erkennen, während die angrenzenden Gebäudeteile wohl dem 16. Jahrhundert angehörten. 1782 ließ man das Dach sowie weitere Bereiche des Herrenhauses abreißen, um mit dem Material die Wirtschaftsgebäude auszubauen. Die noch verbleibenden Reste der Anlage mussten 1853 schließlich dem Bau einer Eisenbahnlinie weichen. (Hans-Jürgen Greggersen)

Baubeschreibung:

Der untergegangene Rittersitz bestand aus Haupt- und Vorburg, die von einem System von Wassergräben umzogen waren. Eine Zeichnung Renier Roidkins aus der Zeit um 1725 gibt das Herrenhaus als zweigeschossigen Winkelbau wieder, dessen Ecke von einem wuchtigen, vierkantigen Turmbau eingenommen wird. Der von einer Schweifhaube gedeckte Turm zeigt kleine Fensteröffnungen. Dagegen sind in dem angrenzenden Flügel große Kreuzstockfenster zu erkennen. Die niedrigeren Vorburggebäude umschlossen mit ihren drei Flügeln einen rechteckigen Hof. (Hans-Jürgen Greggersen)