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Burgbrohl

Geschichte:

Burgbrohl gilt als Stammsitz der 1122 erwähnten Herrn von "Brule". Konrad von Brohl und sein gleichnamiger Verwandter trugen im Jahr 1338 ihr Haus zu Brohl mit Turm, Pforte, Vorburg und Gericht sowie dem "Tal" den Markgrafen von Jülich zu Lehen auf. Mit Dietrich von Brohl erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Das Erbe trat 1428 seine Tochter Elsa an, die mit Wilhelm von Vlatten, Herrn zu Dreiborn vermählt war. Ab der Mitte des 15. Jhs. finden wir ferner Dietrich von Braunsberg als Gemeiner auf der Burg zu Brohl. 1468 teilten sich Dietrich von Braunsberg, Paul Boos von Waldeck, Kuno von Winnenburg, Georg von der Leyen sowie Johann und Ulrich von Eltz Burg und Herrschaft Brohl. Mitte des 16. Jhs. vereinfachten sich die recht komplizierten Besitzverhältnisse zugunsten der Familie von Braunsberg. Nach dem Ableben des Dietrich von Braunsberg gelangte Burgbrohl 1625 an dessen Schwester Anna Elisabeth und ihren Gatten Kaspar von Bourscheidt, Herrn zu Bürresheim. Die Linie der Herren Bourscheidt zu Burgbrohl erlosch 1836. Im darauf folgenden Jahr erwarb F. G. Weckbecker aus Münstereifel Burgbrohl und verkaufte es noch im gleichen Jahr an P. Menn aus Koblenz weiter. Heute befindet sich die in der Barockzeit zu einem Schloss ausgebaute Burg in Privatbesitz. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der Burg liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Das heutige Erscheinungsbild der Anlage wird im Wesentlichen durch die Bauten der Barockzeit geprägt. Als Initiator der tiefgreifenden barocken Umgestaltung gilt Caspar Franz von Bourscheidt, der im ersten Drittel des 18. Jhs. das heutige Schloss errichten ließ. Der Bau des Corps de Logis erfolgte 1709/10. Die Kellnerei wurde 1731 aufgeführt. 1879 fanden bauliche Veränderungen am Ostflügel der Hauptburg statt. Mittelalterliche Baureste haben sich wohl insbesondere im Herrenhaus erhalten. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Das Schloss erhebt sich auf einem das Ortsbild beherrschenden Felsplateau, das sich von West nach Ost erstreckt und auf der Westseite durch einen natürlichen Wall gegen die Buchholzer Höhe geschützt ist. Das Erscheinungsbild des Hauptgebäudes und der Kellnerei sowie der nordöstlich hieran anstoßenden Gebäude des Wirtschaftshofes wird im Wesentlichen durch die Barockzeit geprägt. Ursprünglich präsentiert sich die Hauptburg als ein viergeschossiger Baukörper mit Walmdach. Eine wichtige Bildquelle stellt die um 1720 von dem Wallonen angefertigte Tuschezeichnung von Burgbrohl dar. (Jens Friedhoff)