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Balduinseck

Geschichte:

Im Jahr 1325 begann der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg mit dem Bau der Burg Balduinseck unweit der Grenze zum Territorium der Grafen von Sponheim, die im nahe gelegenen Kastellaun über eine bedeutende Landesburg verfügten. In diesem Jahr (1325) wurde im Einvernehmen mit den Rittern Wirich und Richard von Buch der Burgfriedensbezirk abgesteckt. Die Erwähnung des Hermann gen. Sunder von Senheim als Burgmann zu Balduinseck am 27. März 1330 deutet möglicherweise auf die Fertigstellung der Burganlage hin. Balduinseck diente der Sicherung der kurtrierischen Besitzungen im Vorderen Hunsrück. Durch die Einigung mit den Grafen von Sponheim Mitte des 14. Jhs. wurde die militärische Bedeutung der Burg erheblich gemindert. Balduinseck diente fortan vornehmlich als Verwaltungssitz eines kurtrierischen Amtmanns. 1465 gelangte die Anlage als Pfand an Otto Walbott von Bassenheim. Im Laufe des 17. Jhs. wurde die Burg offensichtlich als Amtssitz aufgegeben und verfiel. 1707 als baufällig bezeichnet, sprechen die Schriftquellen 1780 lediglich von der Ruine Balduinseck. Die imposante Burganlage befindet sich im Besitz der Gemeinde Buch. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Anlage wurde offenbar zwischen 1325 und 1330 errichtet und erfuhr in der Folgezeit keine wesentlichen baulichen Veränderungen. Im 17. Jh. aufgegeben, wurde die Burg im 18. Jh. zur Ruine. 1966 ließ die Gemeinde Buch als Eigentümer des Burggeländes den Wohnturm sichern, der jedoch dringend einer umfassenden Sanierung bedarf. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Von der imposanten, in einer Schleife des Mörsdorferbachtales auf einem Felssporn gelegenen Burg blieb im Wesentlichen der mächtige rechteckige, donjonartige Wohnturm erhalten (Höhe 19 m; Seitenmaß 22,70 x 1440 m). Der durch einen Eingang im Erdgeschoss der westlichen Schmalseite zu betretende Turm weist vier Obergeschosse und ein über Rundbogenfries vorkragendes Wehrgeschoss auf. Die Binnenstruktur (EG mit Küche und Wirtschaftsräumen; Obergeschosse mit Wohnräumen und Saal) weist das klassische Schema spätmittelalterlicher Wohntürme auf. Als bauliche Details finden sich Kaminanlagen und Wandschränke sowie im ersten Obergeschoss zwei Abortanlagen. An den Ecken des Turmes befinden sich vorkragende Tourellen. Nach Westen schließt sich an den Wohnturm die etwa 35 m lange Ringmauer an, deren teilweise erhaltene Mauerzüge einen halbrunden, mit Schießscharten versehenen Schalenturm und einen runden Eckturm am Hofende aufweisen. Jenseits des Halsgrabens finden sich auf dem ansteigenden Gelände im Osten Reste der ehemaligen Vorburg. Erkennbar sind die Fragmente eines hufeisenförmigen Turmes (Wartturm ?) auf dem Bergsporn sowie ein Teil der sich ins Tal erstreckenden Mauer. Der Turm diente der Absicherung des Vorfeldes der Burg und zur Beobachtung des Umlandes. (Busso von der Dollen; Jens Friedhoff)