EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Traitsching

Geschichte:

Zur Anlage gibt es keinerlei schriftliche Überlieferung. Sie steht in Zusammenhang mit einer Altstraße von der Donau über den Stallwanger Sattel durch das Kinsachtal zur Cham-Further-Senke und weiter nach Böhmen, welche die Befestigung quert. Eine Erbauung durch den ersten mutmaßlichen Markgrafen Sizo ist nicht belegbar, ebensowenig eine Nutzung als unmittelbarer Vorläufer der Burg Sattelpeilnstein. (B.E.)

Bauentwicklung:

Zur Einordnung der Burg gab es unterschiedliche Ansätze. Neben teils angenommenem römischen (!) Ursprung wurde eine Errichtung 1641 durch General Banér ins Auge gefasst, ebenso aber eine latènezeitliche Zeitstellung. Doch spricht die bauliche Gestalt mit der geometrischen Grundform, der Größe von 1,2 ha und vor allem die Existenz von Hanggraben und Außenwall am ehesten für eine Datierung ins 9./10. Jh. Für die Befestigung ist eine Kombination von Holz, Stein und Erde anzunehmen. Ob diese ein- oder mehrphasig ist, lässt sich nicht sagen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die Befestigung bildet ein Rechteck von ca. 150 x 125 m mit abgerundeten Ecken. Sie besteht aus einem nach innen noch bis zu 1,0 m hohen Wall mit begleitendem Graben. Der Höhenunterschied zwischen Wallkrone und Grabensohle liegt zwischen 2,3 und 4,6 m. Während nach Süden eine 1,0 m breite Berme besteht, geht der Wall an den anderen Seiten in den Hanggraben über. Diesem ist insbesondere im Norden und Nordosten ein gut erhaltener Außenwall von bis zu 1,7 m Höhe vorgelagert, der im Westen teilweise aussetzt und im Süden fehlt. Den Zugang ins Innere gewähren zwei gut erhaltene, 6 m tiefe Zangentore an der Nordwest- bzw. Südostecke. Der Aufbau der Befestigung ist nicht bekannt. Auch Reste einer Innenbebauung sind nicht erkennbar. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Als Lesefunde liegen ein latènezeitliches Tüllenbeil und eine wohl hochmittelalterliche geflügelte Tüllenpfeilspitze vor.