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Freudenberg

Geschichte:

Bei der Burg zu Freudenberg handelt es sich um eine spätmittelalterliche Landesburg der Grafen von Nassau. Die 1389 erstmals urkundlich erwähnte, vermutlich jedoch bereits um 1350 entstandene Anlage diente der Sicherung der westlichen Grenzen des nassauischen Territoriums gegen die Herrschaft Wildenburg sowie das saynische Amt Freusburg. Als Initiator der Burggründung kommt Graf Johann I. von Nassau (1339-1416) in Frage. Nicht in die historischen Zusammenhänge einzuordnen sind einige Scherbenfunde vom Schlossberg, die in das 12./13. Jh. datieren. Im Jahre 1389 gelangte die Landesburg für 2300 Gulden als Pfand an Robin von Bicken und Siegfried von Seelbach. Spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jh. war die Burg Verwaltungssitz des Amtes Freudenberg. Der Talsiedlung zu Füßen der Burg bestätigte Graf Johann IV. von Nassau 1456 ihre bereits bestehenden Privilegien. 1472 wird Freudenberg schließlich als "oppidum" bezeichnet. Sowohl bei dem verheerenden Brand von 1540 als auch der Brandkatastrophe von 1666 wurden Burg und Siedlung stark in Mitleidenschaft gezogen. Erfolgte 1540 noch eine Wiederherstellung der Burg sowie eine planmäßige Ausweitung der Siedlung, so wurde die Burg nach der Brandzerstörung von 1666 nicht wieder hergestellt und blieb Ruine. Einen Rundturm der Burg zog man 1602 beim Neubau der ev. Kirche mit ein. Der mit vermauerten Schießscharten versehene Turm blieb als einziger Bauteil der Anlage erhalten. (J.F.)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung und zur Baugestalt der Burg zu Freudenberg liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Im Zuge einer kleinen Grabung stieß man 2003 auf geringe Reste von Mauerwerk im Hang des Schlossberges. Die Schriftquellen berichten 1588 von einem "großen Turm", bei dem es sich entweder um den Hauptturm (Bergfried) oder einen Geschützturm gehandelt haben könnte. Nach der Brandzerstörung von 1666 bleib Burg Freudenberg Ruine und diente der Bevölkerung als Steinbruch. Die letzten baulichen Reste der Anlage verschwanden 1828. (J.F.)

Baubeschreibung:

Zu Grundriss und Baugestalt der Burg liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die in der heimatkundlichen Literatur immer wieder abgebildete und unkritisch übernommene Ansicht von "Freudenberg" aus dem politischen Schatzkästlein von Meisner steht in keiner Beziehung zur nassauischen Burg Freudenberg. Aufschluss über die Anlage ließe sich nur im Zuge einer Grabung auf dem Schlossberg gewinnen. Erhalten blieb lediglich ein schmaler Rundturm, der 1602 beim Neubau der evangelischen Kirche als Glockenturm genutzt wurde. Im Inneren weist der Turm vermauerte Schießscharten auf. (J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Im Jahre 2003 wurden im Zuge einer kleinen Grabung Mauerreste der Burg angeschnitten, dokumentiert und erneut zugeschüttet. (J.F.)