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Aremberg

Geschichte:

Burg Aremberg gilt als Stammsitz der Herren von Arenberg, die in der urkundllichen Überlieferung erstmals 1166 nachweisbar sind und bis zum Ende des 13. Jhs. das Burggrafenamt der Stadt Köln begleiteten. Die Burg (castrum) Arenberg wird in den Schriftquellen erstmals 1281 erwähnt. Ende des 13. Jh. gelangte Arenberg durch Heirat an die Grafen von der Mark, deren neu gegründeter Zweig in der Eifel sich nach der Burg Arenberg benannte. Wenige Jahrzehnte nach dem Anfall der Herrschaft Arenberg an das Haus Mark orientierte sich die Familie nach Westen. Unterhalb der Burg entstand im Spätmittelalter eine Talsiedlung, die 1417 erstmals als "Dal" in den Quellen erscheint. Durch Heirat gelangten 1544 Burg und Herrschaft Arenberg an Johann von Ligne, Freiherren von Barbancon, der den Namen Arenberg annahm und 1549 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Als Dank für die dem Hause Habsburg in den Niederlanden geleisteten Dienste erhielt dessen Enkel den Herzogstitel. Abgesehen von einigen Orten im Umland der Burg Aremberg zählten zum Herzogtum die Herrschaften Kommern (Kreis Euskirchen), Kerpen, Kasselburg (Kreis Daun), Fleringen (Kreis Bitburg-Prüm). Wesentlich bedeutsamer waren die in den Niederlanden und in Belgien gelegenen Besitzungen. Im 16. und 17. Jh. wurde die strategisch wichtige Burg mehrfach belagert. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte der Ausbau des Aremberg zur Festung. Eine Erweiterung der Festung zur Aufnahme von 2000-3000 Soldaten durch König Ludwig XIV. von Frankreich wurde nicht ausgeführt. Bei ihrem Abzug zerstörten die französischen Truppen die Festungsanlagen. Das nicht besonders stark befestigte Schloss diente der herzoglichen Familie nur gelegentlich als Aufenthaltsort. 1794 von französischen Truppen besetzt, wurde das Schloss 1803 auf Abbruch verkauft. 1813 erfolgte ein Teilabbruch zur Baumaterialgewinnung. Eine Toranlage mit dem Arenberger Wappen sowie Teile der Ringmauer blieben erhalten. Herzog Prosper Ludwig von Arenberg ließ auf dem Burgberg ein neugotisches Haus mit angefügtem Turm errichten. Heute sind lediglich noch Gebäudefundamente erhalten. Lediglich der Turm des 19. Jh. überdauerte den Verfall der Anlage. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der Gipfelburg Aremberg im Mittelalter liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Für das 15. Jh. liegen Nachrichten zu verschiedenen Baumaßnahmen vor, ohne dass man diese eindeutig zuordnen könnte. Ein neuer Turm wird 1417 erwähnt. Ein weiterer Ausbau der Anlage zu einem stark befestigten Schloss erfolgte im 16. und 17. Jh. 1551 waren Maurer mit Arbeiten an dem "Steinweg" von der "fallbrück [Zugbrücke] biß an die mittlere portz" beschäftigt. 1555 bis 1567 berichten die Quellen von einem neuen Bau über der Küchenpforte, 1576 von einer neuen Kirche und 1597 von einem neuen Rondell. 1642 wird die Anlage mit umfangreichen Befestigungsanlagen versehen, zu denen der Kapuzinerpater Karl von Arenberg Pläne geliefert hat. Insgesamt ziehen sich die Baumaßnahmen über 18 Jahre hin. Die teilweise Zerstörung der Burg durch die Franzosen Ende des 17. Jhs. markiert das Ende des Aremberg als stark befestigtes Schloss. Die verschont gebliebenen Wohngebäude dienen als Sitz von Verwaltungsbeamten und beherbergen zeitweise Mitglieder der herzoglichen Familie bei deren Aufenthalten in der Eifel. Rechnungen aus dem Haushaltsjahr 1790/91 belegen, dass Herzog Ludwig Engelbert von Arenberg eine Neuausstattung des Schlosses vorantrieb. Im Jahre 1794 wurde Arenberg schließlich von den Franzosen eingenommen und zu Beginn des 19. Jh. auf Abbruch verkauft. Herzog Prosper Ludwig von Arenberg ließ 1854 ein neugotisches Gebäude und einen Turm in dem Ruinenareal errichten. Erhalten blieb lediglich der Turm. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Zur Baugestalt der Burg Arenberg im Hoch- und Spätmittelalter liegen keine zuverlässigen Informationen vor. Wesentlich reicher fließen die Quellen für das 16. Jh. Wir erfahren von verschiedenen neu aufgeführten Bauteilen (Kapelle, Rondell, Wohnbau), die sich jedoch nicht eindeutig lokalisieren lassen. Die fortifikatorische Bedeutung der zur Festung ausgebauten Burg- und Schlossanlage verdeutlicht ein 1682 angefertigter Plan, während sich im 18. Jh. auf dem Burgberg eine frühneuzeitliche Schlossanlage befand, zu deren Baubestand zwei - wohl noch mittelalterliche - Türme zählten. Von den Baumaßnahmen aus der Mitte des 19. Jhs. hat nur der viereckige Turm den Verfall überdauert. Am Aufgang zum Schlossberg befindet sich der barock überformte Burgmannensitz "Schwabenhaus", der sich 1571 im Lehnsbesitz der Familie von Meil befand. Das Mauerwerk des mit einem Mansarddach versehenen Gebäudes könnte im Kern noch in das 14. Jh. datieren. (Jens Friedhoff)