EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Waldau

Geschichte:

Die Burg ist urkundlich allein durch die Nennung eines Adligen namens Berthold von Waldau im Jahre 1255 greifbar. Aufgrund der Territorial-geschichte dieses spät besiedelten Teiles des Odenwaldes ist anzunehmen, dass Waldau eine Burg der Herren und Schenken von Erbach war, die in den Auseinandersetzungen um das Erbe des Reichsklostes Lorsch nicht gehalten werden konnte und gewaltsam zerstört wurde, vermutlich in der Mitte des 13. Jhs. durch die Pfalzgrafen. Als direkter Nachfolger ist die Burg im benachbarten Güttersbach anzusehen. 1423 erscheint die Burg als "Burgstadel" in einer Urkunde, als sie durch Bernhard Kreis von Lindenfels an den Pfalzgrafen verkauft wurde. (Thomas Steinmet)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungs- und Publikationsstand lassen sich keine Angaben zur Baugeschichte machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle ist nicht mehr kenntlich, es existiert vor Ort lediglich eine Informationstafel. Ihre architektonische Gestalt ist vornehmlich durch die Ausgrabungen unter Heinrich Giess ab 1890 bekannt. Demnach war es eine kreisrunde Wasserburg mit über 50 m Durchmesser, die von zwei umlaufenden Wassergräben mit dazwischenliegendem Wall geschützt wurde. Der Gesamtdurchmesser betrug etwa 100 Meter. Im Inneren der Anlage konnte als einziges Gebäude eine freistehende Kapelle ergraben werden. Mauerbruch deutet auf eine steinerne Ringmauer. Im inneren Graben wurden verkohlte Balken einer Brücke aufgefunden. Die Burg wurde eindeutig gewaltsam erobert und systematisch zerstört. Aufgrund des Fehlens schriftlicher Quellen muss sich das spätestens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ereignet haben. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ab 1890 Ausgrabungen durch Heinrich Giess, die gut pub-liziert sind. 1937 unpublizierte Ausgrabungen durch Karl Nahrgang. 1993 ein unpublizierter Suchschnitt durch das Hessische Landesamt für Denkmalpflege. (Thomas Steinmetz)