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Isenberg a. d. Ruhr

Geschichte:

Baubeginn durch Arnold von Altena um 1194, Lage der Burg sollte die Grundlage einer Landesherrschaft aufgrund der Vogtei des Stiftes Essen sichern. Um 1216/17 bezog Arnolds Sohn Friedrich die Burg und benannte sich nach ihr. Nach den Streitigkeiten um die Essener Stiftsvogtei, in deren Folge 1225 Erzbischof Engelbert I. von Köln ermordet und 1226 Friedrich von Isenberg hingerichtet worden war, wurde die Burg von kölnischen Parteigängern zerstört. Die kurze Laufzeit der Burg liefert wertvolle Erkenntnisse zur Archäologie des frühen 13. Jhs. In Sichtweite der Isenburg wurde danach die Burg Blankenstein errichtet. Im 19. Jh. systematisch zur Steingewinnung genutzt und durch einen Steinbruch in Teilen zerstört. Im Bereich der Kernburg errichtete der Düsseldorfer Hofbaumeister Custodis 1855 ein Landhaus. (T. B.)

Bauentwicklung:

Vorburg: Zugang durch zerstörten, eingezogenen Torbau im Nordosten. In der Vorburg standen mehrere Gebäude. Grundriss eines teilunterkellerten Gebäudes. Zwei Öfen zur Eisenaufbereitung. Gebäude mit Keller weist ein Wassersammelbecken mit Überlauf durch die Ringmauer auf. Durch größere Öffnung in der Ringmauer gelangte man wohl in den Burggarten. Gebäuderiegel versperrt den Zugang zur Hauptburg. Entlang des Zugangs reihen sich einige Gebäudeeinheiten: ein größeres Wirtschaftsgebäude sowie der der Burgpalas. Evtl. Unterbau für einen Kachelofen. Es werden ein bis zwei Obergeschosse vermutet. Der Hauptturm hat einen halbrunden Grundriss von bis zu 20 m Breite. Die Mauerstärke liegt bei bis zu 6,5 m. Noch heute ist er bis zu 7 m hoch erhalten; ursprünglich dürfte die Höhe bei bis zu 50 m gelegen haben. Die Anlage ist durch einen tiefen Halsgraben vom Bergsporn getrennt. Die Mauerstärke erreicht in der Südostseite maximale 3 m. Die Aborte liegen nach Nordwesten. (T. B.)

Baubeschreibung:

Die Isenburg zählt zu den größten Burganlagen der Ruhrregion. Etwa ein Drittel der aus Vor- und Hauptburg bestehenden Anlage wurde durch neuzeitlichen Steinbruch zerstört. Zahlreiche Gebäude sind durch Grabungen nachgewiesen und in Fundamenten rekonstruiert. Großer Palas und massiver Bergfried mit noch erhaltenen 7 m Höhe (ursprünglich wohl ca. 50 m) dominieren die Hauptburg. Hinweise auf Weiterverarbeitung von Eisen in der Vorburg. (T. B.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Seit 1970 Grabungen durch Schüler und Ehrenamtliche.